Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung – Zuwanderung ist die einzige Lösung
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Deutschlands Bevölkerung wird rasant älter (Symbolbild).
© Quelle: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/
Die Prognosen sind längst bekannt, aber wenn neu berechnete Zahlen schwarz auf weiß auf dem Tisch liegen, ist es immer wieder erschreckend: Deutschland überaltert in einem atemberaubenden Tempo. Nach der jüngsten Vorausberechnung der Statistiker ist 2035 jeder vierte Mensch im Seniorenalter. Die Zahl der über 80-Jährigen wird in den 2050er-Jahren auf zehn Millionen klettern und sich damit gegenüber heute fast verdoppeln. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter.
Die Folgen liegen klar auf der Hand. Ohne Veränderungen wird sich der Generationenvertrag, ein Grundpfeiler unseres Gesellschaftsmodells, nicht aufrechterhalten lassen. Immer weniger Junge müssen sich um immer mehr Ältere kümmern, sei es über das Rentensystem oder durch den eigenen Einsatz bei Pflege und Betreuung. Das kann nicht funktionieren. Schon jetzt wird die Wirtschaft durch einen akuten Mangel an Arbeitskräften ausgebremst. Nicht nur in den Gesundheitsberufen werden händeringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, sondern praktisch in allen Branchen.
Entlastung statt Last
Wer allerdings die aktuellen Debatten über eine erleichterte Einwanderung von Fachkräften und ein großzügigeres Staatsbürgerschaftsrecht verfolgt, kann sich nur noch wundern. Viele in der Union – von der AfD einmal ganz schweigen – haben offensichtlich den Schuss noch immer nicht gehört.
Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu sichern und die Sozialsysteme am Laufen zu halten, benötigt Deutschland eine massive Zuwanderung in der Größenordnung von rund 400.000 Menschen jährlich. Deshalb ist es auch an der Zeit, die „Flüchtlingskrise“ 2015 endlich nicht mehr als Last, sondern als Entlastung zu betrachten. Ähnliches gilt für die Aufnahme von Ukrainerinnen und Ukrainern, von denen viele dauerhaft in Deutschland bleiben werden. Sie sind sehr willkommen.