Biden verspricht Amerikanern: „Wir bringen euch heim“

US-Präsident Joe Biden.

US-Präsident Joe Biden.

Washington. US-Präsident Joe Biden hat allen noch in Afghanistan verbliebenen Amerikanern versprochen, sie würden heimgeholt. Er versicherte am Freitag in Washington auch allen Afghanen, die den USA geholfen haben, sie würden evakuiert.

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Zu den chaotischen Szenen bei der vom US-Militär auf dem Kabuler Flughafen geleiteten Luftbrücke sagte er: „Ich denke nicht, dass irgendjemand von uns dies Bilder sehen kann und nicht Schmerz auf einem menschlichen Level empfindet.“ Die Tage seit der raschen Machtübernahme der Taliban bezeichnete er als „herzzerreißend“. Er betonte: „Ich bin jetzt darauf fokussiert, diesen Job zu erledigen.“

+++ Alle Entwicklungen in Afghanistan hier im Liveblog +++

Am Freitag hatte es wieder Probleme bei den Evakuierungsflügen vom Kabuler Flughafen gegeben. Tausende wurden zu einem US-Luftwaffenstützpunkt in Katar geflogen, der als Transitpunkt vorgesehen ist. Bei der weiteren Abfertigung dort bildete sich ein Rückstau, in Kabul wurden daraufhin weitere Flüge ausgesetzt, verlautete aus US-Kreisen. Nach mehreren Sunden wurden sie wieder aufgenommen.

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Tausende Menschen versuchen jeden Tag, über den Flughafen Kabul ins Ausland zu fliehen, der von US-Truppen kontrolliert wird. Ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums sagte, man habe am Freitag mit 16 Militärtransportern etwa 5700 Personen ausgeflogen. In den beiden Tagen zuvor seien es jeweils etwa 2000 gewesen. Doch warteten elf Tage vor dem von Biden angekündigten Abzug der letzten US-Soldaten aus Afghanistan immer noch Zehntausende auf eine Evakuierung.

Gefahr von Geiselnahmen oder Terrorangriffen

Der polnische Vizeaußenminister Marcin Przydacz sagte, es sei äußerst schwierig, unter Tausenden Verzweifelten diejenigen zu finden, die seine Regierung ausfliegen wolle. „Manchmal können unsere Konsularbeamten diese (Menschen) in 40 bis 50 Meter Entfernung sehen, (doch) sie haben keine Möglichkeit, an diese heranzukommen“, sagte Przydacz. Oft müsse man die Leute an der Hand nehmen und mit Hilfe von Soldaten aus der Menge in den Flughafen zerren.

Die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles sagte, wegen des Durcheinanders sei ein Militärtransporter ihres Landes halbleer wieder aus Kabul abgeflogen. Eine afghanische Familie habe in dem heillosen Gedränge ihre Tochter verloren, die in Kabul zurückgeblieben sei.

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Biden wird vorgeworfen, zu spät mit umfangreichen Evakuierungen begonnen zu haben. Mehr als 20 US-Diplomaten hätten bereits im Juli darauf gedrungen, Afghanen auszufliegen, die für die USA gearbeitet hätten, sagte Regierungsbeamte. Biden hat erklärt, der mittlerweile geflohene afghanische Präsident Aschraf Ghani habe ihm geraten, mit einer großangelegten Evakuierung noch zu warten. Daran habe er sich gehalten und nicht damit gerechnet, dass die afghanische Armee so schnell zusammenbrechen werde.

US-Sicherheitsberater Jake Sullivan hat erklärt, nötigenfalls würden die US-Truppen auch über den 31. August hinaus in Afghanistan bleiben, um sicherzustellen, dass alle US-Bürger ausreisen können. Es bestehe die Gefahr von Geiselnahmen oder Terrorangriffen. „Das ist eine gefährliche Situation“, sagte er dem Sender NBC. „Wir können uns auf gar nichts verlassen.“

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RND/AP

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