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Flucht vor Putins Invasion

Bisher nur 50 Visa: Londons hohe Hürden für Geflüchtete aus Ukraine stehen in der Kritik

Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, der eine Anstecknadel mit den Flaggen des Vereinigten Königreichs und der Ukraine trägt, verlässt die Downing Street 10. (Archivbild)

Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, der eine Anstecknadel mit den Flaggen des Vereinigten Königreichs und der Ukraine trägt, verlässt die Downing Street 10. (Archivbild)

London. Die britische Regierung gerät wegen ihres Umgangs mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine immer stärker in die Kritik. Wie das Innenministerium in London mitteilte, waren bis Sonntag gerade einmal etwa 50 Visa für Ukrainer ausgestellt worden. Das entspricht weniger als einem Prozent der bisher vollständig gestellten Anträge.

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„Das ist zu langsam. Zu viele Hürden, die verzweifelte Familien überwinden müssen“, twitterte die Labour-Politikerin Yvette Cooper.

Kritik kommt auch aus der Regierungspartei selbst. „Das ist sicherlich kein Erfolg“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im britischen Unterhaus und Tory-Abgeordnete Tom Tugendhat dem Radiosender LBC am Montag. Es müsse sichergestellt werden, dass das Innenministerium die Zusage über die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine umsetze.

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London lockert Kriterien – will aber keine bedingungslose Aufnahme

Anders als die EU-Länder will Großbritannien Ukrainer nicht ohne Einschränkungen aufnehmen. Die Kriterien wurden zuletzt etwas gelockert. Einreisen darf aber nur, wer bereits Angehörige in Großbritannien hat. Dem britischen Premierminister Boris Johnson zufolge könnten durch das „unglaublich großzügige Programm“ bis zu 200.000 Ukrainer in Großbritannien Aufnahme finden. Doch die Formalitäten bereiten Berichten zufolge vielen Menschen Schwierigkeiten.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hatte den Briten am Sonntag einen „Mangel an Menschlichkeit“ vorgeworfen. Rund 150 Ukrainer, die über den Ärmelkanal zu Angehörigen nach Großbritannien reisen wollten, seien von britischer Seite aufgefordert worden, erst in Paris oder Brüssel Visa zu beantragen, sagte der Franzose.

RND/dpa

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