CDU-Sozialflügel drängt Altmaier zu mehr Betriebsräteschutz
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Ein Hinweisschild weist im VW-Werk in Wolfsburg den Weg zum Betriebsrat.
© Quelle: dpa
Berlin. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gerät beim Thema Betriebsräteschutz unter den Druck des Sozialflügels seiner Partei. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Arbeitnehmergruppe im Bundestag, Uwe Schummer (CDU), forderte Altmaier auf, eine Regelung zuzulassen, mit der künftig Arbeitnehmer besser vor Kündigung geschützt werden, die für die Gründung eines Betriebsrats in ihrem Unternehmen werben.
„Der mit der Einladung zur Wahlversammlung einsetzende Kündigungsschutz von Betriebsratsgründern kommt zu spät. Immer wieder versuchen Betriebe, mit subtilen und aggressiven Methoden die Wahl von Betriebsräten zu verhindern, sobald sie von den ersten Vorbereitungen erfahren“, sagte Schummer dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Einschüchterung und Repressalien bei der Wahrnehmung demokratischer Rechte dürfen aber in Deutschland keinen Platz haben. Er appelliere an das Wirtschaftsministerium: „Macht jetzt den Weg frei für einen verlässlichen Initiatorenschutz.” Rechtstreue Betriebe würden dabei weder mit bürokratischem Aufwand noch mit Kosten belastet.
Schummer forderte im Streit um das Betriebsrätestärkungsgesetz auch Beweglichkeit von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Dieser habe nur einen halbherzigen Vorschlag für den Einstieg in digitale Betriebsratsarbeit vorgelegt. „In einer Arbeitswelt, in der Beschäftigte an verschiedenen Unternehmensstandorten oder auch zusehends mobil arbeiten, brauchen wir auch die Möglichkeit zu Onlinebetriebsratswahlen”, sagte er. „Das Bundesarbeitsministerium muss hier seine Bremserrolle aufgeben.“