Die Probleme des Markus Söder
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Markus Söder, CSU-Parteivorsitzender, gibt ein Statement zum Rücktritt von CSU-Generalsekretär Stephan Mayer.
© Quelle: Peter Kneffel/dpa
Berlin. Es läuft nicht gut für Markus Söder, wirklich nicht. Seinen neuen Generalsekretär Stephan Mayer ist der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident bereits nach zwei Monaten wieder los – Söder hatte ihn zum Organisator des Landtagswahlkampfs erkoren.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Falschaussage vor dem Mautuntersuchungsausschuss gegen den früheren Verkehrsminister Andreas Scheuer – Söder hatte trotz erheblicher Fehlleistungen an ihm festgehalten. Die Umfragewerte sind für CSU-Verhältnisse nach wie vor bescheiden – das Bundestagswahlergebnis wirkt nach. Und auch daran hatte wiederum Söder seinen Anteil mit seinem unerbittlichen Kampf um die Kanzlerkandidatur samt Nachtreten.
„Menschliche Tragödie“: Söder bedauert Rücktritt von Generalsekretär Mayer
Die Begründung von Stephan Mayer für seinen Rücktritt nach zehn Wochen im Amt als Generalsekretär waren gesundheitliche Beschwerden.
© Quelle: Reuters
Söders Methode beim Umgang mit diesen Krisen ist die der Distanzierung. Ein Streit zwischen CDU und CSU wie der im vergangenen Jahr dürfe sich nicht wiederholen, verkündet er, als sei er weder der Hauptantreiber, noch überhaupt dabei gewesen. Die Pkw-Maut behandelt Söder als wäre sie Scheuers Privatvergnügen gewesen und nicht Wahlkampfschlager der CSU. Und beim Sturz des Generalsekretärs handelt es sich nach Söders Worten um eine „menschliche Tragödie“. Letzteres mag sein, noch liegen nicht alle Umstände offen auf dem Tisch. Und es ist gut, dass in der an derben Ton gewöhnten CSU wüste Drohungen gegen Journalisten den Job kosten.
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Weniger Einfluss und Sympathiepunkte
Aber es steht nun schon einiges auf Söders Rechnung. Er hat viele Widerstände überwunden, um ganz nach oben zu kommen, und hat es bisher geschickt verstanden, seine Macht abzusichern. Aber der Einfluss in Berlin ist verspielt.
Das gerade neu zugelegte Image des milden sorgenden Landesvaters hat er durch den Streit mit der CDU aufs Spiel gesetzt. Die Zeit, in der die CSU Söder als „Kanzlerkandidaten der Herzen“ ausrufen konnte, ist vorbei. Zumindest fürs Erste.
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