Kommentar zur CSU

Die Probleme des Markus Söder

Markus Söder, CSU-Partei­vorsitzender, gibt ein Statement zum Rücktritt von CSU-General­sekretär Stephan Mayer.

Markus Söder, CSU-Partei­vorsitzender, gibt ein Statement zum Rücktritt von CSU-General­sekretär Stephan Mayer.

Berlin. Es läuft nicht gut für Markus Söder, wirklich nicht. Seinen neuen General­sekretär Stephan Mayer ist der CSU-Chef und bayerische Minister­präsident bereits nach zwei Monaten wieder los – Söder hatte ihn zum Organisator des Landtags­wahlkampfs erkoren.

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Die Staats­anwaltschaft ermittelt wegen möglicher Falsch­aussage vor dem Maut­untersuchungs­ausschuss gegen den früheren Verkehrs­minister Andreas Scheuer – Söder hatte trotz erheblicher Fehl­leistungen an ihm fest­gehalten. Die Umfrage­werte sind für CSU-Verhältnisse nach wie vor bescheiden – das Bundestags­wahlergebnis wirkt nach. Und auch daran hatte wiederum Söder seinen Anteil mit seinem unerbittlichen Kampf um die Kanzler­kandidatur samt Nach­treten.

„Menschliche Tragödie“: Söder bedauert Rücktritt von General­sekretär Mayer

Die Begründung von Stephan Mayer für seinen Rücktritt nach zehn Wochen im Amt als General­sekretär waren gesundheitliche Beschwerden.

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Söders Methode beim Umgang mit diesen Krisen ist die der Distanzierung. Ein Streit zwischen CDU und CSU wie der im vergangenen Jahr dürfe sich nicht wieder­holen, verkündet er, als sei er weder der Haupt­antreiber, noch überhaupt dabei gewesen. Die Pkw-Maut behandelt Söder als wäre sie Scheuers Privat­vergnügen gewesen und nicht Wahl­kampf­schlager der CSU. Und beim Sturz des General­sekretärs handelt es sich nach Söders Worten um eine „menschliche Tragödie“. Letzteres mag sein, noch liegen nicht alle Umstände offen auf dem Tisch. Und es ist gut, dass in der an derben Ton gewöhnten CSU wüste Drohungen gegen Journalisten den Job kosten.

Corona-Frage des Tages Isolation und Quarantäne

Mit Corona angesteckt, fünf Tage Isolation: Sind die neuen Quarantäneregeln zu riskant?

Wer sich mit dem Coronavirus ansteckt, soll sich dem RKI zufolge nur noch fünf Tage zu Hause isolieren müssen. Aber reicht das? Wie hoch ist das Risiko, andere noch anzustecken – und was bleibt auch nach der Quarantäne ratsam?

Weniger Einfluss und Sympathie­punkte

Aber es steht nun schon einiges auf Söders Rechnung. Er hat viele Wider­stände überwunden, um ganz nach oben zu kommen, und hat es bisher geschickt verstanden, seine Macht abzusichern. Aber der Einfluss in Berlin ist verspielt.

Das gerade neu zugelegte Image des milden sorgenden Landes­vaters hat er durch den Streit mit der CDU aufs Spiel gesetzt. Die Zeit, in der die CSU Söder als „Kanzler­kandidaten der Herzen“ ausrufen konnte, ist vorbei. Zumindest fürs Erste.

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