Deutschland und Türkei rücken nach Hanauer Morden zusammen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/F5PB6UCQYBER7GU5HRMQQSLHHM.jpeg)
Suleyman Soylu (r), Innenminister der Türkei, und Horst Seehofer, Innenminister von Deutschland, geben sich nach einem Treffen im Rahmen der Gesprächen über den EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei die Hand. (Archivbild)
© Quelle: Ali Unal/AP/dpa
Berlin. Nach dem rassistischen Anschlag von Hanau betonen Innenminister Horst Seehofer und sein türkischer Kollege Süleyman Soylu den Willen zur Zusammenarbeit. “Deutschland und die Türkei sind sich einig darin, dass die Saat des Hasses nicht aufgehen darf”, hieß es in einer am Dienstagmorgen veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Das beste Mittel zur Vermeidung einer Konfrontation zwischen Religionen und Weltanschauungen sei eine enge Kooperation. “Alle hierfür eingerichteten Kanäle wollen wir intensiv nutzen. Das friedliche Zusammenleben setzt wechselseitige Kenntnis und Wertschätzung voraus.”
Vor zwei Wochen hatte ein 43-jähriger Deutscher im hessischen Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Weitere Menschen wurden verletzt. Anschließend soll der Sportschütze seine 72 Jahre alte Mutter und sich selbst getötet haben. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Täter eine rassistische Gesinnung und war psychisch krank.
Zwietracht nicht zulassen
Beide Minister schrieben, unter den Opfern seien mehrere Menschen türkischer Herkunft. Die Ermittlungsbehörden bemühten sich um Aufklärung. "Hierzu gehört auch die lückenlose Abklärung, ob der Täter alleine handelte oder in Kontakt mit Rechtsextremisten und Terroristen stand."
Der “Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass” müsse nach dem dritten rechtsterroristischen Anschlag in Deutschland binnen weniger Monate entschlossen fortgesetzt werden. “Mit ihren Verbrechen wollen die Täter auch Zwietracht säen, gegenseitige Vorurteile nähren und ganze Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufbringen. Das werden wir nicht zulassen.”
Weiter hieß es: "Die besonnene Reaktion der betroffenen Gruppen, insbesondere auch der Türkinnen und Türken sowie aller Deutschen mit türkischen Wurzeln ist ein ermutigendes Zeichen dafür, dass wir uns durch Terror nicht auseinanderbringen lassen."
RND/dpa