Deutschland weist Botschafterin des Tschad aus
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/Q3IFWIKFTID6T5KC6GUXYV2IWY.jpg)
Das Auswärtige Amt hebt für einzelne Gebiete in Griechenland und Irland den Risikostatus auf.
© Quelle: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
Berlin. Nach der Ausweisung des deutschen Botschafters im Tschads, Gordon Kricke, muss nun im Gegenzug die tschadische Botschafterin Deutschland verlassen. „In Reaktion auf die unbegründete Ausweisung“ Krickes sei die tschadische Botschafterin Mariam Ali Moussa ins Auswärtige Amt einbestellt und aufgefordert worden, innerhalb von 48 Stunden auszureisen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. „Wir bedauern dass es dazu kommen musste.“ Kricke habe sein Amt vorbildlich ausgeübt und sich für Menschenrechte sowie für den raschen Übergang zu einer zivilen Regierung eingesetzt.
Die deutsche Botschaft in der tschadischen Hauptstadt N‘Djamena werde dieses Engagement fortführen.
Kricke war wegen „unhöflicher Haltung“ ausgewiesen worden
Kricke, der die Botschaft seit 2021 leitete, war am Karfreitag mit einer Ausreisefrist von 48 Stunden ausgewiesen worden. Die tschadische Regierung von Präsident Mahamat Idriss Déby Itno begründete dies damit, dieser habe eine „unhöfliche Haltung“ und „mangelndem Respekt für diplomatische Gepflogenheiten“ gezeigt.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/EZHJQQG67RD4LOGG3ATC7MQUTQ.jpg)
Hauptstadt-Radar
Der Newsletter mit persönlichen Eindrücken und Hintergründen aus dem Regierungsviertel. Immer dienstags, donnerstags und samstags.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.
Déby Itno hatte sein Amt im April 2021 übernommen, nachdem sein Vater Idriss Déby von Rebellen getötet worden war. Déby Itno hatte versprochen, innerhalb von anderthalb Jahren demokratische Wahlen abzuhalten. Im Oktober 2022 war allerdings seine Amtszeit ohne Wahl um zwei Jahre verlängert worden. Demonstrationen wurden blutig niedergeschlagen. Die Bundesregierung hatte dies kritisiert.
Der Tschad ist von Armut und Korruption geprägt und gilt als wichtiges Partnerland bei der Bekämpfung von Terrorismus in der Sahelzone. Nur wenige Länder, darunter neben Deutschland auch die USA und Frankreich, unterhalten in dem Land eine Botschaft.