Fotos und Fingerabdrücke: Trump soll am Dienstag vor Gericht erscheinen
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Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA.
© Quelle: Sue Ogrocki/AP/dpa
New York. Der frühere US-Präsident Donald Trump soll am Dienstag in New York offiziell angeklagt werden. Das bestätigten Gerichtsbeamte am Freitag. Der Termin ist nach Angaben der Sender Fox News und NY1 für 14.15 Uhr (20.15 Uhr MESZ) im Gerichtsgebäude in Manhattan angesetzt. Damit dürfte es an diesem Tag zu dem noch nie da gewesenen Spektakel kommen, dass ein ehemaliger Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte festgenommen und eine Anklage gegen ihn verlesen wird. Bei dem Gerichtstermin werden dem Ex-Präsidenten auch die Fingerabdrücke abgenommen und er wird fotografiert.
Die Staatsanwaltschaft von Manhattan hatte am Donnerstag bestätigt, dass sich Trump als erster ehemaliger US-Präsident wegen strafrechtlicher Vorwürfe vor Gericht verantworten muss. Es geht in dem Fall in New York um Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels.
Aus Justizkreisen verlautete, Trump sei aufgefordert worden, bereits am Freitag in New York vor Gericht zu erscheinen. Seine Anwälte hätten jedoch entgegnet, der Secret Service benötige mehr Zeit, um Vorbereitungen für die Sicherheit des Ex-Präsidenten zu treffen.
US-Bevölkerung reagiert gespalten auf Anklage von Ex-Präsident Trump
Zum ersten Mal in der Geschichte der USA wird mit Donald Trump ein ehemaliger Präsident des Landes strafrechtlich belangt.
© Quelle: Reuters
Genaue Vorwürfe gegen Trump zunächst noch unklar
Die genauen Vorwürfe gegen Trump waren am Freitag noch unklar, weil die Anklageschrift versiegelt war. Spätestens bei der Anklageverlesung wird auch die Öffentlichkeit offiziell Details der Vorwürfe erfahren. Für den Vorgang muss Trump nach New York reisen und würde dann kurzzeitig in Gewahrsam genommen, damit Fingerabdrücke und Polizeifotos von ihm gemacht werden können. Oft werden Angeklagten dann auch Handschellen angelegt – ob dies im Falle Trumps passiert, ist unklar. Es gilt als sicher, dass Trump nach diesem Prozedere wieder nach Hause kann.
Trump beschuldigt den Richter, ihn zu hassen
Trump beteuerte, er sei völlig unschuldig. „Dies ist ein Angriff auf unser Land, wie wir ihn noch nie zuvor gesehen haben“, schrieb der Ex-Präsident wie so oft in Großbuchstaben auf seiner Social-Media-Seite. Sein Anwalt Joseph Tacopina sagte Fox-News, Trump sei bereit zu kämpfen.
Zuständig ist Richter Juan Merchan, den Trump am Freitag bereits beschuldigte, ihn zu hassen. Merchan sei von Staatsanwalt Alvin Bragg und seinen Kolleginnen und Kollegen „handverlesen“. Merchan leitete ein Verfahren wegen Steuerbetrugs gegen die Trump Organization und deren langjährigen Finanzchef Allen Weisselberg. Trump warf Merchan vor, sich damals unredlich verhalten zu haben. Weisselberg hatte sich schon vor dem eigentlich Prozess schuldig bekannt und wurde schließlich zu fünf Monaten Haft wegen Steuerverbrechen verurteilt.
RND/AP/dpa