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Ein Jahr Corona-Krise: die Bilanz auf dem Arbeitsmarkt

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, und Bundes­arbeits­minister Hubertus Heil (von links) ziehen Bilanz in Sachen Arbeitsmarkt.

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, und Bundes­arbeits­minister Hubertus Heil (von links) ziehen Bilanz in Sachen Arbeitsmarkt.

Berlin. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und der Chef der Bundes­agentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, blicken in einer gemeinsamen Bilanz nach einem Jahr Corona optimistisch auf die Entwicklungen am Arbeitsmarkt, warnen aber zugleich vor Problemen bei den Ausbildungs­plätzen in diesem Jahr.

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„Es gibt trotz aller Härten dieser Krise auch am Arbeitsmarkt Gründe zu realistischer Zuversicht“, sagte Heil bei einem gemeinsamen Auftritt mit Scheele in Berlin. „Wir werden nicht jeden einzelnen Arbeitsplatz retten können“, sagte er. Dafür sei die Krise zu tief – und sie wirke zudem beschleunigend auf den Strukturwandel, nicht zuletzt bei der Digitalisierung. Er wolle aber um jeden Arbeitsplatz kämpfen.

„Für die tiefste wirtschaftliche Krise unserer Generation hatte niemand eine Blaupause“, sagte der Bundes­arbeits­minister. Es gebe zwar rund 500.000 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig sei es gelungen, dass die Zahl der Arbeitslosen unter der Drei-Millionen-Marke verblieben sei. Das wichtigste Instrument im Kampf um Arbeitsplätze in der Krise sei das Kurz­arbeiter­geld.

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Scheele verwies in seiner Bilanz darauf, dass mit Beginn der Krise innerhalb kürzester Zeit 800.000 Betriebe Kurzarbeit angemeldet haben – damit hätten theoretisch zehn Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit gehen können. Die tatsächliche Zahl sei mit der Höchstmarke von sechs Millionen Kurzarbeitern geringer gewesen. Ende vergangenen Jahres waren es dann knapp 2,4 Millionen Empfänger von Kurzarbeitergeld.

Der Plan mit der Ausbildungs­prämie

Sowohl Heil als auch Scheele verwiesen auf große Heraus­forderungen für das kommende Ausbildungs­jahr. Im vergangenen Jahr habe eine Katastrophe verhindert werden können, die noch größere Bewährungs­probe komme jetzt, so Heil. Der Minister verwies auf den Schutzschirm für Auszubildende, der am kommenden Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden soll. Ein wichtiger Punkt dabei sei die Verdoppelung der Ausbildungsprämie.

Die Corona-Ausbildungs­prämie soll helfen, dass Unternehmen trotz der Corona-Krise in ihren Anstrengungen für die Ausbildung nicht nachlassen. Im aktuellen Ausbildungs­jahr erhalten kleine und mittlere Betriebe noch eine Prämie von 2000 Euro je neuem Ausbildungs­vertrag, wenn sie die Zahl ihrer Lehrlinge konstant halten. Künftig sollen es nach den Plänen aus dem Arbeits­ministerium 4000 Euro sein. Die Prämie für Unternehmen, die trotz Krise sogar die Zahl der Auszubildenden erhöhen, soll künftig 6000 Euro je zusätzlichem Ausbildungs­platz betragen – statt bisher 3000 Euro. Auch die Zahl der Unternehmen, die von der Prämie profitieren können, soll erhöht werden.

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Heil räumte ein, dass die Zahl der Langzeit­arbeitslosen – die vor der Krise deutlich habe gedrückt werden können – auf aktuell rund eine Million Menschen gestiegen sei. Er wolle die Qualifizierungs­chancen für Langzeit­arbeitslose ausbauen. Scheele sagte, gerade Gering­qualifizierte, die in Zeitarbeit beschäftigt waren, seien zu Opfern der Krise geworden. Es werde schwierig, ihnen den Weg zurück in den Arbeits­markt zu ebnen.

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