Elektroschock-Pistolen jetzt in fünf Großstädten Grundausstattung der Polizei

Ein Polizeibeamter demonstriert einen Schuss mit einem Distanzelektroimpulsgerät.

Ein Polizeibeamter demonstriert einen Schuss mit einem Distanzelektroimpulsgerät.

Düsseldorf. Sogenannte Taser sollen künftig in den fünf größten Polizeibehörden Nordrhein-Westfalens zur Grundausstattung gehören. Wie NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags sagte, sollen die Polizeibeamten in Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Köln mit insgesamt 620 Geräten ausgestattet werden. Seit Anfang des Jahres werden die Elektroschock-Pistolen im Testbetrieb genutzt.

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Reul betonte die deeskalierende Wirkung der Distanzelektroimpulsgeräte (DEIG), wie die Taser offiziell heißen. Im Testbetrieb habe es sehr oft gereicht, den Einsatz der Geräte nur anzudrohen, um Aggressoren in Schach zu halten. Konkret blieb es bei 140 Einsätzen bis Anfang September, davon 114 Mal bei der Androhung, das Gerät auszulösen. 25 Mal wurde ein DEIG demnach tatsächlich abgefeuert, einmal im „Kontaktmodus“ angewendet - also wie ein normaler Elektroschocker.

GdP: Taser haben sich „eindrucksvoll“ bewährt

„Einen Meilenstein“ nannte der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Michael Mertens, die Ausweitung des Taser-Projekts. „Wir waren sicher, dass der Taser sich im Pilotbetrieb bewähren würde - und das hat er eindrucksvoll getan“, sagte Mertens am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Es geht um die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen. Und hier haben die Geräte vor allem ihre präventive Wirkung bewiesen“, so Mertens.

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Auch Reul betonte die Bedeutung der Taser als Schutz vor Gewalt gegen Polizisten: Besonders in den fünf Großstädten würden die Beamten besonders oft angegriffen. Unter anderem weil es dort örtliche Brennpunkte wie die Düsseldorfer Altstadt gebe. Daher führe man dort die Taser zuerst ein. Kostenpunkt: 4 Millionen Euro.

Polizeibeamte stoppten aggressiven Hund mit Taser

In einem internen Schreiben des Innenministeriums hieß es vor wenigen Tagen, dass ein „landesweiter Rollout“ grundsätzlich weiter geplant sei. Der Pilotbetrieb läuft solange auch im Rhein-Erft-Kreis weiter, als einziger ländlicher Region. In den Großstadt-Behörden wird es praktisch so sein, dass in einem Streifenwagen jeder Beamte einen Taser hat. Nach der Schicht wechseln die Geräte ihre Träger.

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Die Elektroschock-Pistolen der Firma Axon sind knallgelb und sind so mit Absicht schon von weitem an der Uniform zu erkennen. Die Polizisten können zunächst einen kleinen Lichtbogen auslösen, der die Kraft des Tasers demonstriert. Im Ernstfall schießt man mit dem Gerät zwei Elektroden an Drähten auf den Angreifer, der durch Stromimpulse außer Gefecht gesetzt wird. In Dortmund hatten Polizeibeamte im Januar so auch einen aggressiven Hund gestoppt.

RND/dpa

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