„Message from the Federal Police Department“

Immer mehr Fake-Anrufe von „Europol“ und Co.: Zahl der Beschwerden steigt stark an

Eine Schockanruferin gab sich in Eckernförde als falsche Krankenhaus-Ärztin aus und setzte eine Rentnerin unter Druck, um an ihr Geld zu gelangen.

Fake-Anrufe von „Europol“ und Co. nehmen immer mehr zu.

Berlin. Die Bundesnetzagentur verzeichnet einen steilen Anstieg von Beschwerden über Fake-Anrufe vermeintlicher Polizeibehörden. Wie eine Sprecherin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mitteilte, geht die Bundesnetzagentur von über 7600 Beschwerden im Juni aus, während die Meldungen im Februar noch im einstelligen Bereich waren. Seit Anfang des Jahres wenden sich den Zahlen zufolge immer mehr Betroffene an die Stelle.

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Noch im Januar gingen überhaupt keine Meldungen bei der Bundesnetzagentur ein, im Februar vier, und im März waren es schon 1768 Beschwerden. Seit April gehen die Meldungen rasant nach oben: In dem Monat gingen 5180 Beschwerden ein und Mai schon 7519. Die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher, weil viele Menschen die Vorfälle gar nicht erst melden.

„Europol“-Betrüger warnen auf Englisch vor Identitätsdiebstahl

Die Sprecherin erklärte, bei den Beschwerden handele es sich um Anrufe, „in denen die Angerufenen eine automatische Ansage erhalten haben, die vermeintlich insbesondere von Interpol, Europol, dem BKA oder anderen nationalen und internationalen Polizeibehörden getätigt wurden“. Am anderen Ende der Leitung meldet sich meist eine Stimme, die auf Englisch folgenden Satz sagt: „This is a message from the Federal Police Department“. (Zu Deutsch: „Dies ist eine Mitteilung der Bundespolizeibehörde.“) Die Betrüger warnen vor Identitätsdiebstahl und fordern die Angerufenen auf, die Taste 1 zu drücken. Dann versuchen die Kriminellen, an das Geld oder private Daten der Betroffenen zu kommen.

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Besonders perfide: Die Verbrecher nutzen immer unterschiedliche Handynummern, sodass nicht zwischen den Kriminellen und wichtigen Anrufen unterschieden werden kann. Dieses Phänomen nennt sich „Spoofing“. Wie die Betrüger an die Rufnummern kommen, ist unklar. Möglich ist, dass sie die Nummern bei Datenlecks gestohlen haben oder dass sie sämtliche Nummern automatisiert anrufen.

Wie sich Verbraucher schützen können

Doch wie können sich Verbraucherinnen und Verbraucher schützen? Das Bundeskriminalamt rät dazu, den Anruf sofort zu beenden und aufzulegen. Man solle am Telefon keine Details zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen preisgeben, heißt es auf der Website des BKA.

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Weiter solle man nicht den Aufforderungen der Anrufer folgen, sich in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen lassen. Keinesfalls solle die Rückruftaste betätigt werden. Dann kann man wieder bei den Betrügern landen. Natürlich lassen sich die Rufnummern auch blockieren. Dabei ist zu beachten, dass man aber auch grundsätzlich keine Anrufe mehr über die Nummern bekommt, auch wenn sie nicht mehr von den Kriminellen genutzt werden.

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