„Fehlgeleitete Denkweise“: China fordert Kurswechsel von den USA

Xie Feng, stellvertretender Außenminister von China, vor Gesprächen mit einer Delegation aus den USA.

Xie Feng, stellvertretender Außenminister von China, vor Gesprächen mit einer Delegation aus den USA.

Tianjin. China hat den USA Großmachtdenken und eine Dämonisierung der Volksrepublik vorgeworfen. Der stellvertretende Außenminister Xie Feng habe bei einem Treffen mit seiner US-Kollegin Wendy Sherman am Montag deren Regierung beschuldigt, Chinas Entwicklung ausbremsen zu wollen, wie das Außenministerium in Peking mitteilte.

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China habe die USA „ausdrücklich aufgefordert, ihren Kurs zu ändern und ihre Fehler zu korrigieren“, sagte Außenministeriumssprecher Zhao Lijian.

Zwischen den beiden größten Volkswirtschaften gibt es seit Jahren eine Reihe von Streitfragen, sei es im Handel, im Technologiesektor, wegen Cyberkriminalität oder Menschenrechtsfragen. Bereits unter dem vorherigen Präsidenten Donald Trump hatten sich die Beziehungen dramatisch verschlechtert.

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Und auch Joe Biden fährt einen harten Kurs gegenüber China. Sherman war die bisher ranghöchste Vertreterin seiner Regierung, die China besuchte. Neben Xie traf sie in der chinesischen Stadt Tianjin auch Außenminister Wang Yi.

Ministeriumssprecher Zhao sagte, die USA hätten China um Zusammenarbeit beim Klimaschutz und in den Atomkonflikten mit dem Iran und Nordkorea gebeten. Die chinesische Seite habe ihrerseits deutliches Missfallen über die Position Washingtons zur Suche nach den Ursprüngen des Coronavirus sowie zu Chinas Verhalten gegenüber Taiwan, der Minderheit der Uiguren in Xinjiang und der Demokratiebewegung in Hongkong ausgedrückt, sagte Zhao.

China habe der US-Delegation eine lange Liste an Forderungen unterbreitet, unter anderem eine Rücknahme der Visa-Beschränkungen für Mitglieder der regierenden Kommunistischen Partei. Washington solle auch chinesische Firmen, Studenten und Medien in Ruhe lassen und den Auslieferungsantrag für die Huawei-Managerin Meng Wanzhou zurücknehmen, die in Kanada festgehalten wird, sagte Zhao.

Vizeaußenminister Xie warf Washington vor, wegen seiner „höchst fehlgeleiteten Denkweise und gefährlichen Politik“ für die schlechten bilateralen Beziehungen verantwortlich zu sein. Diese seien in einer Sackgasse, weil einige in den USA die Volksrepublik als vermeintlichen Feind darstellten. Außenminister Wang hatte in einem Interview am Wochenende erklärt, wenn die USA andere Länder nicht als gleichwertig betrachten könnten, müsse man ihnen das eben beibringen.

Trotz aller Streitfragen seien die Gespräche aber sehr tiefgehend und offen gewesen, sagte Ministeriumssprecher Zhao. Das könne dazu führen, die Beziehungen auszubauen. Ein mögliches Treffen zwischen Biden und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping könnte möglicherweise am Rande des G-20-Gipfels in Rom Ende Oktober stattfinden.

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RND/AP

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