Wie viele Ukrainer bisher einen Integrationskurs gestartet haben
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Ein ukrainischer Geflüchteter nimmt an einem Deutschkurs teil.
© Quelle: Peter Kneffel/dpa/Archivbild
Berlin. Bisher haben etwa 185.000 ukrainische Geflüchtete einen Integrationskurs angefangen. Das teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) auf Anfrage mit. „Mehr als 185.000 ukrainische Staatsangehörige haben bereits einen Integrationskurs begonnen“, sagte ein BAMF-Sprecher bezogen auf Daten von Ende November. „Im Jahr 2022 haben bis Ende November insgesamt 21.600 Personen aus der Ukraine an einem Erstorientierungskurs teilgenommen“, hieß es weiter.
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Ein Integrationskurs besteht aus einem Sprach- und einem Orientierungskurs, der in der Regel 700 Stunden dauert. Am Ende müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Sprachtest und eine Prüfung über das Leben in Deutschland absolvieren. Wer besteht, erhält ein Zertifikat. In einem Erstorientierungskurs erlernen Geflüchtete ebenfalls erste Sprachkenntnisse sowie Fakten über Deutschland - das Angebot richtet sich aber vor allem an Asylsuchende mit unklarer Bleibeperspektive.
Hoffnungen auf baldige Rückkehr
Nach Angaben des Mediendienstes Integration sind aktuell 1.024.841 Geflüchtete aus der Ukraine im Ausländerzentralregister (AZR) registriert. Wie das BAMF betonte, seien jedoch mehr als ein Drittel der Geflüchteten minderjährig. „Für sie gilt auch in Deutschland Schulpflicht, der Integrationskurs richtet sich daher nur an Erwachsene“, hieß es. „Angesichts der Tatsache, dass die Menschen gerade erst dem Kriegsgeschehen entkommen sind und sich viele Hoffnungen machen, sobald es geht wieder zurückzukehren, ist es alles andere als selbstverständlich, dass eine solch große Zahl aus eigenem Antrieb so schnell die deutsche Sprache lernen möchte.“
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Derweil attackiert Russland weiterhin die zivile Infrastruktur in der Ukraine. So ist seit Oktober die Hälfte der ukrainischen Energieinfrastruktur zerstört worden. Die Unionsbundestagsfraktion mahnte daher eine bessere Vorbereitung der Kommunen hierzulande auf die womöglich steigenden Flüchtlingszahlen im Winter an. Der Erste parlamentarische Geschäftsführer Thorsten Frei (CDU) sprach am Dienstag in Berlin von einer „gewaltigen Herausforderung“. Deutschland sei nach Polen das Land, dass am meisten Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen hätte. Man sei an der Belastungsgrenze unterwegs, sagte er. „Der Bund muss deutlich mehr tun“, forderte Frei und zählte auf, dass es zu wenig Wohnungen gebe. Er sehe auch im Bereich der Schulen und Kindertagesstätten Herausforderungen.