Fünffache Mutter muss als IS-Terroristin vier Jahre in Haft
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Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hat eine fünffache Mutter als IS-Terroristin zu vier Jahren Haft verurteilt.
© Quelle: Wolfgang Ebener
Düsseldorf. In Essen ist eine fünffache Mutter als IS-Terroristin zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht sprach die Syrien-Rückkehrerin am Donnerstag zudem wegen eines Kriegsverbrechens durch die Aneignung einer Wohnung und wegen Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht schuldig.
Die 31-Jährige hatte Deutschland 2015 mit ihren vier Kindern verlassen, um sich in Syrien der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anzuschließen. In Syrien brachte sie ein fünftes Kind zur Welt. Zweieinhalb Jahre nach ihrer Rückkehr war die Deutsch-Libanesin Ende Juli 2020 in Essen festgenommen worden.
Ihr Ehemann habe eine führende Position beim berüchtigten Islamkreis in Hildesheim (Niedersachsen) eingenommen, so das Gericht. Das war die Moscheegemeinde von Abu Walaa, dem in Celle zu zehneinhalb Jahren verurteilten Deutschland-Chef des IS.
Ehemann ist verschollen
Zwar habe ihr Mann, der verschollen sei, die Entscheidung getroffen, nach Syrien zu gehen. Ihre Behauptung, sie habe nichts vom IS gewusst, sei aber durch ihre Aussagen in abgehörten Gesprächen widerlegt.
Sie habe IS-Propaganda verbreitet und Familienmitglieder zur Ausreise nach Syrien aufgefordert. Ihre Kinder habe sie in IS-nahe „Bildungseinrichtungen“ geschickt, so das Gericht. Die Bundesanwaltschaft hatte fünf Jahre Haft gefordert, die Verteidigung eine Bewährungsstrafe.
RND/dpa