Halbes Jahr nach offiziellem Start: Erste Grundrentenbescheide verschickt

Der Schriftzug "Die Grundrente" ist auf dem Schild zu lesen, das eine Frau anlässlich der Verabschiedung der Grundrente trägt.

Der Schriftzug "Die Grundrente" ist auf dem Schild zu lesen, das eine Frau anlässlich der Verabschiedung der Grundrente trägt.

Berlin. Mehr als ein halbes Jahr nach offiziellem Start der Grundrente erhalten die ersten Rentnerinnen und Rentner in Deutschland ihre Grundrentenbescheide. Der Versand der ersten Rentenbescheide mit Aussagen zum Grundrentenzuschlag habe begonnen, teilte die Deutsche Rentenversicherung am Montag in Berlin mit.

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Um zu prüfen, wer Grundrente nach den gesetzlichen Vorgaben bekommt, war enormer Vorlauf nötig. Unter anderem wurde eine neue Datenautobahn zwischen Rentenversicherung und Finanzbehörden aufgebaut. Denn der Auszahlung von Grundrente ist eine Einkommensprüfung vorgeschaltet. Der Zuschlag sei dabei zeitlich wie geplant auf den Weg gebracht worden, so die Rentenversicherung. Einen Antrag stellen müsse niemand – alles gehe automatisch.

Bescheide an Neurentner

Verschickt wurden nun Rentenbescheide an Neurentner – erstmals mit Angaben dazu, ob und wenn ja in welcher Höhe sie Grundrente bekommen. Den Aufschlag bekommen Menschen, die über Jahre gering verdient haben. Wer bereits Rente erhält und auf eine Aufbesserung der Bezüge durch die Grundrente hofft, muss sich noch etwas gedulden.

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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat das Verschicken als wichtigen Schritt zur Anerkennung von Lebensleistung bezeichnet. Von der Grundrente würden in Zukunft 1,3 Millionen Menschen in Deutschland profitieren, die einen Aufschlag auf ihre errechnete Rente erhalten, sagte Heil am Montag in Nürnberg. Anspruch darauf haben vor allem Menschen, die lange gearbeitet, aber wenig verdient haben, darunter viele Frauen.

Die Deutsche Rentenversicherung errechnet den Grundrentenzuschlag in einem komplexen Verfahren. Zunächst werden Bescheide an Neurentner verschickt. Bis all diejenigen, denen die Grundrente zusteht, ihren Bescheid erhalten, werde es noch bis Ende nächsten Jahres dauern, sagte Heil. Voraussetzung ist unter anderem, dass die Empfänger 33 Jahre lang gearbeitet haben. Kindererziehung und Betreuungszeiten würden angerechnet.

„Sozialpolitischer Meilenstein“

„Die Grundrente ist ein sozialpolitischer Meilenstein“, sagte Heil. Es habe viele Jahre der Debatte bedurft. „Die CDU wollte die Grundrente nicht, die CSU in der Form auch nicht“, sagte Heil. Das Instrument leiste einen Beitrag zur Absicherung im Alter. Altersarmut müsse aber auch noch auf andere Weise bekämpft werden. Bei der Grundrente gehe es vor allem darum, denjenigen, die lange gearbeitet hätten, mehr zu geben als denjenigen, die weniger gearbeitet hätten.

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Insgesamt will die Rentenversicherung in diesem Jahr bei sieben bis acht Millionen Rentnerinnen und Rentnern prüfen, ob sie den Aufschlag bekommen. Bis Ende 2022 sollen alle 26 Millionen Renten daraufhin überprüft werden. Ausgezahlt wird rückwirkend ab 1. Januar. Damals war der Zuschlag zur Altersrente, Rente wegen Erwerbsminderung oder Rente wegen Todes eingeführt worden. Die Grundrente hatten Union und SPD nach langem Streit eingeführt.

RND/dpa

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