„Sehr unglücklich ausgedrückt“: Minister Reul entschuldigt sich bei Streifenpolizei
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Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich wegen eines missglückten Spruchs bei allen Streifenbeamten entschuldigt.
© Quelle: IMAGO/Political-Moments
Düsseldorf. Ungewöhnlicher Vorgang bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen: Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich wegen eines missglückten Spruchs bei allen Streifenbeamten entschuldigt. Im Intranet der Polizei wurde am Dienstag ein Beitrag Reuls veröffentlicht, in dem er eine „unglückliche Formulierung“ bedauerte. Der Minister hatte vor zwei Wochen vor Berufsschülerinnen und Berufsschülern gesagt, er suche zurzeit vor allem Kripo-Beamte. Denn: „Es müssen doch nicht alle auf‘m Auto sitzen und Verbrecher in der Stadt jagen. Da haben wir genug von.“
Reul hatte vor den angehenden Polizisteninnen und Polizisten mit Bezug auf die Kripo weiter gesagt: „Wir brauchen dringend Leute, die den Kopf anstrengen und die sich hinsetzen und die im wahrsten Sinne tüfteln, ermitteln.“ Die Sätze – von einem TV-Team aufgezeichnet und in einer Lokalsendung ausgestrahlt – sorgten für Unmut bei vielen Streifenpolizisteninnen und Streifenpolizisten, die sich durch Reuls Spruch herabgesetzt fühlten.
Nachwuchs für die Polizei begeistern
„Leider sind dabei die Pferde mit mir durchgegangen“, schrieb Reul in dem Intranet-Beitrag über seinen Auftritt in Wuppertal. Er habe sich „sehr unglücklich ausgedrückt“ – und dann sei das „auch noch gesendet“ worden. Reul betonte, er wisse, dass der Job von Wachpolizisteninnen und Wachpolizisten „höchste körperliche und geistige Anforderungen“ mit sich bringe.
Michael Mertens, NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagte, Reuls Spruch vor den Schülerinnen und Schülern habe „alle Kolleginnen und Kollegen in Uniform gelinde gesagt irritiert“. Es spreche für den Minister, dass er sich entschuldigt habe. Nun solle er aber auch attraktive Rahmenbedingungen schaffen, um den Nachwuchs für die Polizei zu begeistern.
RND/dpa