Intensivmediziner warnen: Corona-Pandemie ist trotz Lockerungen nicht vorbei

Gernot Marx, Präsident der Intensivmedizinervereinigung Divi.

Gernot Marx, Präsident der Intensivmedizinervereinigung Divi.

Die Intensivmediziner in Deutschland haben die am Mittwochabend angekündigten Öffnungsschritte von Bund und Ländern begrüßt. „Die beschlossenen Lockerungen erfolgen schrittweise, mit Augenmaß und sind daher aus unserer Sicht angemessen“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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Umfangreichere Schritte hätte die Politik nicht beschließen sollen. „Wir überschreiten gerade erst den Höhepunkt der Omikron-Welle, deshalb wären größere Lockerungen zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht.“ Als Begründung führte Marx an, dass es seit Ende Januar einen moderaten Anstieg der Intensivpatienten gebe, „inzwischen verstärkt auch bei den über 70- und über 80-Jährigen“.

Divi-Präsident Marx: Pandemie ist noch nicht vorbei

„Wichtig ist auch klar zu kommunizieren, dass die Pandemie trotz der vielen Lockerungen noch nicht vorbei ist“, forderte Marx. Die Menschen müssten sich weiterhin an die Maskenpflicht und Abstandsregeln halten, um das Risiko einer Infizierung zu reduzieren.

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Der Intensivmediziner betonte, man müsse nach jedem Öffnungsschritt prüfen, ob die Fallzahlen erneut ansteigen oder weiterhin sinken. „Sollte es mehr Neuinfektionen geben, müssen Maßnahmen auch wieder zurückgenommen werden, um ein erneutes Ausbreiten des Coronavirus zu verhindern.“ Wenn die Omikron-Welle weiter zurückgehe, sei auch die Öffnung der Clubs und Diskotheken unter strengen Voraussetzungen angemessen. „Da wir bisher auch saisonal bedingt fallende Zahlen beobachten konnten, versprechen jetzt aber Frühling und Sommer den Kurs halten zu können“, zeigte sich Marx zuversichtlich.

Falls die Zahlen steigen: Rechtsgrundlage für Corona-Maßnahmen nötig

Marx forderte daher die Politik auf, die rechtliche Grundlage für die Corona-Schutzmaßnahmen zu verlängern. „Wir brauchen unbedingt eine Rechtsgrundlage nach dem 20. März für die Re-Etablierung von Maßnahmen, falls die Zahlen wieder steigen“, sagte er dem RND. „Die Politik muss schnell und unkompliziert Maßnahmen wieder einführen können, wenn unvorhersehbare Ereignisse wie eine neue Variante auftreten.“

Am Mittwoch hatten sich Bund und Länder bei einem Corona-Gipfel auf umfangreiche Lockerungen in drei Schritten geeinigt. Zunächst sollen Treffen für Geimpfte und Genesene ohne Teilnehmerbegrenzung wieder stattfinden dürfen und die 2G-Regel im Einzelhandel wegfallen. Ab dem 20. März sollen bis auf grundlegende Schutzmaßnahmen alle Beschränkungen aufgehoben werden.

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