Insgesamt 35 Schäden

Interner Bericht: Bundeswehr war für Ausfall der 18 Puma-Schützenpanzer verantwortlich

Zwei Schützenpanzer Puma.

Zwei Schützenpanzer Puma.

Berlin. Die Bundeswehr trägt die Schuld an dem Ausfall der 18 Puma-Schützenpanzer bei einer Schießübung im niedersächsischen Munster. Das geht aus einem Bericht des Verteidigungsministeriums an den Verteidigungsausschuss des Bundestags vom Montag hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Letztlich hätten „fehlende Erfahrung der Bediener im Umgang mit dem Gerät, Defizite in der logistischen Unterstützung durch die militärischen Instandsetzungskräfte und das Unterbleiben einer verstärkten Einbindung von Industrieteams“ zu den Ausfällen geführt – und dazu, dass am Ende der Übung alle Puma nicht mehr einsatzbereit gewesen seien, wie der „Spiegel“ weiter aus dem Bericht zitierte.

Die ehemalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte im Dezember zunächst die Industrie für die Ausfälle verantwortlich gemacht. Lambrecht wurde nach mehreren Pannen und anschließender Rücktrittsankündigung am 19. Januar 2023 von Boris Pistorius (SPD, zuvor niedersächsischer Innenminister) abgelöst.

Boris Pistorius als neuer Verteidigungsminister vereidigt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Donnerstag Boris Pistorius die Ernennungsurkunde überreicht.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Bericht: Anzahl der Störungen hat System überlastet

Laut des internen Berichts habe es an den 18 Puma-Schützenpanzern insgesamt 13 kleinere, 21 mittlere und einen schwerwiegenden Schaden gegeben. Diese Schäden reichten von „verschlissenen Kettenelementen“, einer „falsch montierten Hauptwaffe“ sowie einer „gestörten Laufwerkskühlanlage“. Angeführt wurden auch mehrere gebrochene Elektrokabel und zahlreiche Verschmutzungen, die zum Ausfall geführt hätten. Nicht die Schwere der Störungen, sondern die Anzahl habe das vor Ort verfügbare logistische System überlastet, hieß es in dem Bericht weiter.

„Das Übungsgeschehen hat gezeigt, dass auch technisch vermeintlich kleine und einfach zu behebende Schäden die operative Einsetzbarkeit des Systems negativ beeinflussen können“, hieß es in dem als Verschlusssache eingestuften Bericht. Der Begriff des „Bagatellschadens“ – die Industrie hatte diesen verwendet – werde vom Ministerium „daher nicht in verallgemeinernder Form geteilt, gerade wenn eine Behebung, insbesondere in einer Gefechtssituation, nicht unmittelbar durch die Besatzung erfolgen kann“.

Ministerium: Puma ein „hochkomplexes, hochmodernes Waffensystem“

Das Ministerium betonte aber, der Schützenpanzer sei ein „hochkomplexes, hochmodernes Waffensystem“. Er stelle „einen Quantensprung in der taktischen Überlegenheit hinsichtlich Feuerkraft, Mobilität und Vernetzung dar“. Alle Beteiligten seien sich einig, dass der Puma „die Zukunft für das Heer ist“. In wenigen Tagen soll eine erste Puma-Kompanie für die schnelle Eingreiftruppe der Nato „technisch wieder einsatzbereit“ sein. Eine zweite Kompanie soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

RND/nis mit dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken