Deutscher bei Protesten im Iran festgenommen
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Demo für Demokratie und Freiheit im Iran am Brandenburger Tor.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Der Iran hat nach eigenen Angaben neun Ausländer wegen der Proteste gegen den Tod einer Frau im Polizeigewahrsam festgenommen. Das iranische Geheimdienstministerium teilte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Freitag mit, festgenommen worden seien unter anderen Staatsbürger Deutschlands, Polens, Italiens, Frankreichs, der Niederlande und Schwedens.
Die neun nicht identifizierten Personen wurden „während der Unruhen oder während der Verschwörung im Hintergrund“ festgenommen, sagte das Ministerium in einer Erklärung, die von iranischen Medien verbreitet wurde.
Ausländer als „Anstifter“
Der Iran hat Ausländern vorgeworfen, zu den seit zwei Wochen anhaltenden Protesten im Iran angestiftet zu haben. Demonstranten haben das bestritten. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International haben Sicherheitskräfte bei den Protesten mindestens 52 Menschen getötet. Unter anderem hätten sie auf Menschenmengen geschossen und Demonstranten geschlagen.
Die regierenden Kleriker im Iran haben wegen des Todes der 22-jährigen Mahsa Amini Ärger auf sich gezogen. Die Frau wurde festgenommen, weil ihr vorgeworfen wurde, das im Iran in der Öffentlichkeit vorgeschriebene Kopftuch zu locker getragen zu haben. Ihre Familie gab an, ihr sei berichtet worden, dass Amini im Gewahrsam zu Tode geprügelt worden sei. Die Polizei bestritt, sie misshandelt zu haben. Nach iranischen Behördenangaben wird zu ihrem Tod ermittelt.
RND/stu/AP