Johnson gibt Besuch von Corona-Gartenparty zu – Opposition fordert Rücktritt
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Großbritanniens Premierminister Boris Johnson gibt die Teilnahme an einer Party im Mai 2020 zu.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
London. Der britische Premierminister Boris Johnson hat am Mittwoch im Parlament in London zugegeben, dass er an einer Gartenparty in seinem Amtssitz am 20. Mai 2020 teilgenommen hat. Er sei in den Garten seines Amtssitzes gekommen, um sich bei Mitarbeitern zu bedanken und habe geglaubt, es habe sich um ein Arbeitstreffen gehandelt. Nach etwa 25 Minuten sei er zurück in sein Büro gegangen. Im Rückblick hätte er anders handeln müssen, räumte Johnson ein.
Im Anschluss an sein Geständnis entschuldigte sich der britische Premierminister. „Ich möchte mich entschuldigen. Ich weiß, dass Millionen Menschen in diesem Land in den letzten 18 Monaten außergewöhnliche Opfer gebracht haben“, sagte Johnson in seinem Eröffnungsstatement im Parlament. Er verstehe die Wut in der Bevölkerung über die Feier, so Johnson.
Labour-Chef Keir Starmer warf Johnson vor, mit dieser Erklärung die Bevölkerung zu beleidigen. Er forderte den Premier zum Rücktritt auf.
Minister bekräftigt Kontaktbeschränkung und feiert selbst
Die britische Regierung ist seit Beginn der Pandemie schon mehrfach in die Kritik geraten, weil sie gegen die selbst verordneten Corona-Maßnahmen verstoßen haben soll. So laufen aktuell interne Untersuchungen zu mutmaßlichen Partys in Regierungskreisen im Mai, November und Dezember 2020.
Der Party vom 20. Mai hatte zuletzt für besonders viel Ärger in der Bevölkerung gesorgt. Kulturminister Oliver Dowden hat nur eine Stunde vor Beginn der Party in einer Presskonferenz die Regeln zur Kontaktbeschränkung betont. Demnach sollten Britinnen und Briten nur eine Person an einem öffentlichen Ort im Freien treffen, wenn ein Abstand von zwei Metern eingehalten wurden konnte.
RND/dpa/ch