Kampf um Linken-Vorsitz: Bundestagsabgeordneter Pellmann will für Chefposten kandidieren
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Sören Pellmann (Die Linke) steht vor dem Karl-Liebknecht-Haus seiner Partei in Leipzig. Pellmann will bei den Vorstandswahlen seiner Partei Ende Juni für den Bundesvorsitz zu kandidieren.
© Quelle: Jan Woitas/dpa
Berlin. Der Leipziger Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann will Chef der Linkspartei werden. Der 45-Jährige erklärte am Dienstag offiziell seine Kandidatur. Bei einem Parteitag in Erfurt Ende Juni soll eine neue Doppelspitze gewählt werden. Die derzeit allein amtierende Vorsitzende Janine Wissler kandidiert wieder. Erwartet werden noch weitere Bewerbungen.
Pellmann sagte, er wolle in einer schwierigen Situation konkrete Verantwortung übernehmen und von einer „sich selbst bekämpfenden Linken“ zurück zu einer „kämpferischen Linken“. Er setze dabei auf Kommunikation mit allen in der Partei und eine inhaltliche Klärung wichtiger Themen. Besonderes Augenmerk lege er auf Ostdeutschland, wo die Linke die „Stimme des Unmuts“ werden müsse. Man dürfe der Rechten nicht das Feld überlassen, sagte Pellmann.
Pellmann ist ausgebildeter Förderpädagoge und arbeitete als Grundschullehrer. Er errang 2017 in Leipzig ein Direktmandat für den Bundestag und verteidigte es 2021 - eines von drei Direktmandaten, die der Partei trotz Scheiterns an der Fünf-Prozent-Hürde den Wiedereinzug in den Bundestag in Fraktionsstärke sicherten.
Nach Rücktritt von Hennig-Welsow: Wissler will Linke alleine weiterführen
Die Linke muss sich neu formieren. Nach dem Rücktritt der Parteivorsitzenden Hennig-Wellsow möchte die bisherige Co-Vorsitzende Janine Wissler im Amt bleiben.
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Die Linke steckt nach einer Serie bitterer Wahlniederlagen in einer Existenzkrise. Spitzenpolitiker der Partei sind zerstritten und vertreten nach außen unterschiedliche Positionen - unter anderem zum Klimaschutz, zur Migration, zum Ukraine-Krieg und zu Corona-Impfungen. Zudem haben Vorwürfe sexueller Übergriffe in Wisslers Landesverband Hessen für Aufregung gesorgt. Ihre Co-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow trat im April entnervt zurück.
RND/dpa