Kassenärztechef: Müssen akzeptieren, dass Menschen sich nicht impfen lassen
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Eine Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer wird vorbereitet (Archivbild).
© Quelle: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/
Berlin. Kassenärztechef Andreas Gassen plädiert dafür, die Entscheidung von Impfunwilligen zu akzeptieren, warnt die Betreffenden aber gleichzeitig vor ernsten Konsequenzen. „Es muss all denjenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, klar sein, dass sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Monaten anstecken werden“, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
„Ungeimpfte Erwachsene haben ein je nach Alter und Gesundheitszustand unterschiedliches Risiko, eventuell auch schwer zu erkranken“, fügte Gassen hinzu.
Ärztinnen und Ärzte werden weiter „Überzeugungsarbeit leisten“
„Wir müssen wohl akzeptieren, dass Menschen für sich die Entscheidung treffen, sich nicht impfen zu lassen“, betonte Gassen. „Trotzdem werden die Ärztinnen und Ärzte weiter Überzeugungsarbeit leisten“, versicherte er. Diese Beratungsarbeit sei zwar intensiv und aufwendig, aber: „Jeder, den wir erreichen können und der sich doch noch impfen lässt, zählt“, so der Verbandschef.
Laut einer Forsa-Umfrage, über die das RND exklusiv berichtet hatte, will sich ein Großteil der Ungeimpften in den nächsten Wochen nicht mehr impfen lassen. Auch Maßnahmen, die Druck auf Ungeimpfte ausüben, würden demnach kein Umdenken bewirken. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass jeglicher Druck und Zwang wenig bringen beziehungsweise eher sogar kontraproduktiv wirken“, resümierte Gassen.