Klimaaktivistin Neubauer demonstriert gegen LNG-Terminal auf Rügen
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Luisa Neubauer (Mitte) und weitere Klimaaktivisten von Fridays for Future zeigen am Strand von Binz auf der Insel Rügen Banner und Plakate gegen die geplante LNG-Anlage vor dem Ostseebad.
© Quelle: Frank Hormann/dpa
Binz. Dutzende Demonstranten haben zusammen mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer auf der Ostseeinsel Rügen gegen ein dort geplantes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) protestiert.
„Man redet hier vor Ort von Flüssiggas. Wir nennen es aber Überflüssiggas, denn genau das ist es“, sagte Neubauer am Sonntag in Binz. Die dort geplante Infrastruktur brauche es nicht für die deutsche oder europäische Energieversorgung. „Die geplanten LNG-Terminals, die werden keine Krisen lösen. Sie produzieren Krisen.“ Die Pläne der Bundesregierung führten in neue Abhängigkeiten von fossiler Energie und stünden einer klimagerechten Zukunft im Weg.
Die LNG-Pläne sorgen seit Monaten für heftigen Widerstand auf der Insel. Kritiker fürchten um die Umwelt und den für Rügen besonders wichtigen Tourismus. Zuletzt hatte die Bundesregierung den Bedarf für das Terminal bekräftigt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte vom Bedarf an einem „Sicherheitspuffer“ gesprochen.
Erste Terminals bereits in Betrieb
Deutschland treibt den Ausbau von Infrastruktur zum Import von verflüssigtem Gas per Schiff seit vergangenem Jahr voran, um ausbleibende russische Energielieferungen aus Pipelines auszugleichen. Die ersten Terminals sind bereits in Betrieb.
Den angekündigten Rückzug des Energieunternehmens RWE aus dem Rügener LNG-Projekt wertete Neubauer als Erfolg der Proteste. RWE war von der Bundesregierung mit der Umsetzung beauftragt worden. Vor einigen Wochen hatte RWE mitgeteilt, das Projekt im Lauf des Jahres an andere Unternehmen zu übergeben, da es nicht zum Kerngeschäft gehöre.
RND/dpa