Klingbeil fordert mehr Ehrlichkeit von Spahn: „Brauchen keine vollmundigen Zusagen“
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SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Berlin. Nach dem Impfgipfel von Bundesregierung, Ministerpräsidenten sowie Vertretern der Pharmaindustrie und der EU-Kommission hat SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu mehr Ehrlichkeit in der Kommunikation aufgefordert.
„Wir müssen wohl akzeptieren, dass bis Ende März nicht viel mehr Impfstoff in Deutschland zur Verfügung stehen wird. Die Impfzentren werden also erstmal weiter auf Sparflamme fahren müssen. Wichtig ist, dass wir dementsprechend jetzt ein besseres Erwartungsmanagement betreiben, vor allem aus dem Gesundheitsministerium heraus“, sagte Klingbeil dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wir brauchen keine vollmundigen Zusagen, wir brauchen Ehrlichkeit“, so der SPD-Generalsekretär.
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Der verabredete gemeinsame Impfplan von Bund und Ländern werde aufzeigen, wie den Bürgerinnen und Bürgern bis Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden könne, sagte Klingbeil weiter. „Dieses Versprechen hat die Kanzlerin heute erneuert, und daran wird die gesamte Politik gemessen.“ Klingbeil betonte, es sei richtig gewesen, auf das Spitzengespräch zu drängen. „Wir haben jetzt mehr Klarheit über die Impfstofflieferung für dieses Quartal, und es gibt ein besseres Verständnis zwischen den Ländern und den Herstellern.“
Nach dem mehrstündigen Gespräch am Montag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Ziel bekräftigt, allen Bürgern bis zum Ende des Sommers am 21. September ein Impfangebot zu machen. Hinzugefügt hatte sie aber auch: „Ich glaube, wir haben heute da auch ein Stück Realismus reinbringen können. Weil Wunder werden da jetzt nicht passieren.“
Nach Ärger über organisatorische Probleme wollen sich Bund und Länder nun über bevorstehende Lieferungen enger abstimmen. In einem „nationalen Impfplan“ sollen künftig zudem bestimmte Annahmen modelliert werden, um Mengen beim Impfstoff vorab besser abschätzen zu können.
Bis zum Sommer sollen die Lieferungen des begehrten Corona-Impfstoffs in Deutschland deutlich anziehen. Doch bis in den April hinein rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erst einmal noch mit „harten Wochen der Knappheit“ beim Impfstoff.
RND/ani/dpa