Klöckner versichert Vorgehen gegen illegalen Onlinewelpenhandel
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Angesichts des zunehmenden illegalen Welpenhandels appelliert Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) an potenzielle Käufer, sich ausreichend zu informieren.
© Quelle: imago images/photothek
Berlin. Kurz vor der Übergabe einer Petition der Tierschutzorganisation Vier Pfoten gegen Onlinewelpenhandel an diesem Mittwoch hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ihre Unterstützung gegen unseriöse Hundeverkäufer im Internet versichert. „Mit einer Informationsoffensive wollen wir kriminellen Machenschaften besser das Handwerk legen“, sagte Klöckner dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) auf Anfrage.
Es sei eine Branchenvereinbarung der digitalen Verkaufsplattformen mit klareren Regeln für das Onlineangebot von Tieren in Arbeit, um unseriöse Anbieter besser zu erkennen. Sie appellierte an das Verantwortungsbewusstsein von Hundehaltern. „Auch dafür, woher das Tier stammt und wie es aufgezogen wurde.“
Vier Pfoten allerdings hält Klöckners Maßnahmen für völlig unzureichend. „Außer einer Öffentlichkeitskampagne und dem Anstoßen einer freiwilligen Branchenvereinbarung hat das Ministerium unter Frau Klöckner nichts Nennenswertes unternommen“, sagte Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei Vier Pfoten, dem RND.
„Illegaler Welpenhandel steht als ein Aspekt auch im Koalitionsvertrag. Passiert ist hier leider sehr wenig.“ Aus Tierschutzperspektive habe Klöckner eine Chance vertan. Den Onlinehandel mit Tieren müsse nun die nächste Bundesregierung regulieren.
Im Ausland unter tierschutzwidrigen Bedingungen aufgezogen
In der Petition an Klöckners Ministerium fordert die Tierschutzorganisation eine Identifizierung aller Tierverkäufer auf allen Onlineplattformen sowie ein Verkaufsverbot von Tieren über soziale Medien – Tierheime ausgenommen. Über 114.000 Menschen haben die Petition unterschrieben. Bei der freiwilligen Branchenlösung, an der das Ministerium mitwirke, könne nicht sichergestellt werden, dass die Kriminellen sich nicht Wege auf den anderen Plattformen oder in den sozialen Medien suchen, sagte Schneider.
Während der Corona-Pandemie haben sich nach Ministeriumsangaben viele Menschen einen Hund gekauft. Die Welpen seien oft auf Internetplattformen und Social-Media-Kanälen angeboten worden, sagte eine Sprecherin dem RND. Viele Hunde würden im Ausland unter tierschutzwidrigen Bedingungen aufgezogen und nach Deutschland transportiert.
Dabei werde gegen geltendes Recht verstoßen. Das Problem seien nicht fehlenden Gesetze, sondern der Vollzug der bestehenden Regelungen. „Denn Verstöße gegen geltendes Recht löst man weniger mit neuem Recht, sondern mit verbesserten Kontrollen. Hierfür sind verfassungsgemäß die Bundesländer zuständig.“