Kolumbianischer Präsident entsendet Streitkräfte in Protest-Region
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Die Stadt Cali ist das Zentrum der aktuellen Proteste in Kolumbien.
© Quelle: Getty Images
Bucaramanga. Nach gewaltsamen Protesten mit mindestens drei Toten hat der kolumbianische Präsident Iván Duque die Entsendung von Soldaten in die Stadt Cali angekündigt. Duque bekräftigte am Freitag, die seit Monaten anhaltenden Demonstrationen seien von illegalen Gruppen unterwandert worden.
Die Entsendung der Soldaten werde die Zahl der Kräfte in der Stadt fast verdreifachen, sagte Duque in Cali. So solle Vandalismus, Gewalt und „urbanem Terrorismus von geringer Intensität“ begegnet werden.
Zuvor hatte Generalstaatsanwalt Francisco Barbosa erklärt, ein Agent seines Büros sei von Zivilisten getötet worden, nachdem er das Feuer eröffnet habe. Auch mehrere weitere Menschen seien ums Leben gekommen.
Proteste wegen angekündigter Steuererhöhungen
In Kolumbien kommt es seit vier Wochen zu Protesten gegen die Regierung. Hintergrund sind geplante Steuererhöhungen, mit denen die Schulden des Landes bezahlt werden sollen. Duque hat das Vorhaben inzwischen aufgegeben, aber die Proteste halten an.
Mindestens 44 Menschen kamen dabei ums Leben, 2200 Zivilisten und Polizisten wurden verletzt. In Videos in sozialen Medien ist ein überaus gewaltsames Vorgehen der Polizei zu sehen. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte und Human Rights Watch riefen zu einem Ende der Gewalt auf.
Laut der Nachrichtenagentur dpa waren allein am Freitag bei bewaffneten Auseinandersetzungen um die Straßenblocken, die die Mobilität der Bewohner und die Versorgung der Stadt seit Tagen beeinträchtigen, vier Menschen ums Leben gekommen. In der Nacht auf Samstag erhöhte sich die Zahl der Toten laut kolumbianischen Medien auf mindestens sechs. Es war zu gewaltsamen Protesten gekommen.
RND/AP/dpa