Kretschmann würde sich mit Astrazeneca impfen lassen
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Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
© Quelle: Marijan Murat/dpa
Stuttgart. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Hoffnung auf umfassendere Lockerungen des Lockdowns kurz vor der nächsten Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch gedämpft – auch bei den Schulen. Man dürfe nicht riskieren, mit zu schnellen Öffnungen in eine dritte Welle hineinzurauschen, sagte Kretschmann am Montagabend beim TV-Duell des SWR zur Landtagswahl mit CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann. Die Frage sei: „Können wir mehr ins Risiko gehen?“ Man habe jetzt bessere Masken, das Impfen gehe voran, und es stünden mehr Schnelltests zur Verfügung. Es dürfe aber nicht soweit geöffnet werden, „dass wir wieder die Kontrolle über die Pandemie verlieren“.
Eismann fordert mehr Mut
Kretschmann zeigte sich skeptisch, dass die weiterführenden Schulen – wie von Kultusministerin Eisenmann vorgeschlagen – schon am kommenden Montag schrittweise wieder öffnen können. „Das sehe ich eher nicht“, sagte der Grünen-Politiker. Eisenmann sagte dagegen, man müsse sich jetzt auch mal trauen, bei den Schulen nach der behutsamen Öffnung der Grundschulen einen weiteren Schritt zu tun. Sie bemängelte, dass zwar über die Öffnung von Baumärkten diskutiert werde, man aber bei den Schulen noch warten wolle.
Kretschmann argumentierte, allein die Infrastruktur für massenhafte Tests könne man nicht von heute auf morgen auf die Beine stellen. Es sei nicht so einfach, eine Million Schüler im Land zu testen. Die CDU-Spitzenkandidatin verwies darauf, dass die CDU schon länger auf eine Ausweitung der Teststrategie gedrungen habe.
Kretschmann würde sich Astrazeneca spritzen lassen
Kretschmann würde sich nach eigenen Worten mit dem Impfstoff des Herstellers Astrazeneca gegen das Coronavirus impfen lassen. Es handle sich um einen hochwirksamen Impfstoff, der zu Unrecht ins Gerede gekommen sei, sagte der Regierungschef.
Eisenmann unterstrich bei dem Duell ebenfalls die Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs. Sie machte allerdings darauf aufmerksam, dass dieser derzeit in Deutschland nur Menschen zwischen 18 und 64 Jahren gegeben werde – es fehlen Daten zur Wirkung bei Älteren. Dann müsse Kretschmann einen anderen Impfstoff wählen, sagte sie mit Blick auf das Alter des 72-Jährigen. Und sie erlaubte sich eine weitere Spitze: Sie werde altersbedingt beim Ministerpräsidenten erst zugucken, bevor sie selbst geimpft werde.
RND/dpa