Linken-Streit im Saarland: Bartsch und Riexinger kritisieren Lafontaine
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Oskar Lafontaine, 77 Jahre alt und heute Vorsitzender der Linksfraktion im saarländischen Landtag.
© Quelle: dpa
Berlin. Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat den Vorsitzenden der Linksfraktion im saarländischen Landtag, Oskar Lafontaine, kritisiert wegen dessen jüngsten Aufrufs, den saarländischen Spitzenkandidaten Thomas Lutze nicht zu wählen. „Ich finde es falsch, dazu aufzurufen, die Linke nicht zu wählen“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Der ehemalige Linken-Vorsitzende Bernd Riexinger äußerte sich ebenfalls kritisch. „Man kann nicht als Fraktionsvorsitzender dazu aufrufen, die eigene Partei nicht zu wählen“, sagte er dem RND. „Wenn einem der Kandidat nicht gefällt, dann muss man sich eben bemühen, Mehrheiten für einen anderen Kandidaten zu gewinnen.“ Das, was Lafontaine tue, „geht gar nicht“, betonte Riexinger. „Das geht in keiner Partei.“
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Lafontaine: „Die Partei entwickelt sich in die falsche Richtung“
„Diese Entwicklung führt dazu, dass diese Partei sich in die falsche Richtung entwickelt“, sagte Lafontaine der Nachrichtenagentur dpa. „Das geht nicht so weiter. Auf der Basis eines Betrugssystems kann man keine erfolgreiche politische Arbeit aufbauen.“
Lutze war am Sonntag bei einer Mitgliederversammlung mit 55,6 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Landesliste für die Bundestagswahl gewählt worden. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt gegen ihn wegen des Anfangsverdachts der Urkundenfälschung. Nach Angaben der Behörde geht es dabei um Listen über Beitragszahlungen von Parteimitgliedern von 2018 und darum, wer dort diverse Unterschriften geleistet hat. Lutze, seit 2009 Mitglied im Bundestag, hat jegliche Vorwürfe bestritten.
Lafontaine zählt zu den Mitbegründern der Linken.