Ende des Blutvergießens

Lösung im Russland-Ukraine-Krieg: Experte schlägt ukrainische Exil­regierung in Berlin vor

Ukrainische Soldaten fahren auf einem gepanzerten Militär­fahrzeug in den Außen­bezirken von Kiew.

Ukrainische Soldaten fahren auf einem gepanzerten Militär­fahrzeug in den Außen­bezirken von Kiew.

Der Politik­wissenschaftler Johannes Varwick hat als Lösung für Russlands Kriege gegen die Ukraine eine Exil­regierung der Ukraine auf deutschem Boden vorgeschlagen. „Ein mögliches Szenario ist, dass Berlin oder Warschau zum Sitz einer ukrainischen Exil­regierung wird, die Ukraine entmilitarisiert wird und eine russland­freundliche Regierung bekommt“, sagte der Experte für Internationale Beziehungen der Universität Halle-Wittenberg im Interview mit dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND).

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Putin wolle die gesamte Ukraine besetzen, die Regierung in Kiew stürzen und eine russland­freundliche Regierung installieren. „Diese Ziele wird Putin mit jedem, und ich wiederhole, mit jedem Mittel erreichen.“

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Varwick räumte ein, dass zwar eine Exil­regierung nicht Ziel des ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj sei. „Wenn er aber möchte, dass seine Bevölkerung nicht am Ende entweder vertrieben oder tot ist, sehe ich keinen anderen Ausweg.“ Am Ende werde Russland in jedem Fall eine neue Regierung in Kiew einsetzen, so der Politik­wissenschaftler. „Die Frage ist nur, wie blutig wird der Weg dahin ist.“

Der Professor für Internationale Beziehungen und europäische Politik warnte vor einer Eskalations­spirale durch weitere Waffen­lieferungen an die Ukraine. „Der Westen muss sich die Frage stellen, ob er mit seinen Waffen­lieferungen diesen Krieg künstlich verlängern will.“ Das sei „nicht kaltherzig“, sondern vom Ende her gedacht. „Wir müssen verstehen, dass Russland zu allem bereit ist und wir diesen Krieg nur verlieren können, wenn wir keine nukleare Katastrophe wollen.“

Daher müsse man diplomatische Lösungen finden und gegenüber Russland Zugeständnisse machen. „Wir müssen Putin Verhandlungen anbieten, damit er sein Ziel auch ohne einen Krieg erreichen kann.“ Das sei keine Schwäche oder gar ein Einknicken gegenüber einem Diktator, machte Varwick deutlich. Es gehe vielmehr darum, weiteres Blut­vergießen und eine nukleare Eskalation zu verhindern.

Allein Putins Drohungen mit Nuklear­waffen bewertet der Experte bereits als einen Akt der Verzweiflung. „Aber wir sollten aus diesem Krieg gelernt haben, dass Russland keine leeren Drohungen ausspricht.“ Den Einsatz von Nuklear­waffen halte er für möglich, wenn sich der Krieg weiter zuspitzt. „Ich rechne damit, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Dynamik gibt, bei der Putin auch Nuklear­waffen einsetzen wird“, so Varwick gegenüber dem RND.

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