Maaßen warnt vor Kinder-Dschihadisten

Ausbildung an der Waffe: Der IS will Kinder so früh wie möglich zu Gotteskriegern machen.

Ausbildung an der Waffe: Der IS will Kinder so früh wie möglich zu Gotteskriegern machen.

Berlin. Sie sind ein Sicherheitsrisiko, das immer größer werden könnte: Sehr junge Dschihadisten und Kinder von Islamisten, die in den heiligen Krieg gezogen sind, nun aber nach Deutschland zurückkehren, weil der „Islamische Staat“ immer mehr auf dem Rückzug ist. Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen hat am Donnerstag vor dieser neuen Bedrohung gewarnt: „Wir sehen die Gefahr, dass Kinder von Dschihadisten islamistisch sozialisiert und entsprechend indoktriniert aus den Kampfgebieten nach Deutschland zurückkehren.“ Damit könne auch hier „eine neue Dschihadisten-Generation herangezogen werden“. Dieses Risiko müsse die Gesellschaft sehr genau im Blick haben. Unklar ist jedoch, wie die Behörden gegen die kleinen Gotteskrieger vorgehen sollen.

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Nach Angaben des Verfassungsschutzes sind bis 15. September diesen Jahres mehr als 940 Personen nach Syrien oder in den Irak gereist, um sich dort dem IS oder anderen terroristischen Gruppen anzuschließen. Die meisten sind in Deutschland geborene Männer, etwa 20 Prozent sind Frauen. Minderjährige ziehen bisher nur vereinzelt in den Krieg. Etwas mehr als 300 Dschihadisten sind inzwischen wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Die Terrormiliz IS hatte zuletzt herbe Gebietsverluste in Syrien und dem Irak hinnehmen müssen. Die Verfassungsschützer rechnen damit, dass aufgrund der Lage dort immer mehr IS-Frauen mit ihren Kindern zurückkommen könnten.

Kleinkinder als Attentäter

Kinder und Jugendliche sind laut Verfassungsschutz fester Teil der IS-Propaganda und werden durch die Propagandisten der Terrormiliz zielgerichtet angesprochen. Es komme sogar vor, dass Kleinkinder als Täter für Hinrichtungsszenen in IS-Videos missbraucht würden. „In der IS-Propaganda stehen Kinder für eine neue Generation von IS-Kämpfern, die als skrupellos und brutal dargestellt werden“, erklärte Maaßen.

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Gerade ältere Kinder seien durch den IS schon radikalisiert und in Syrien und dem Irak alltäglichen Gewalterfahrungen ausgesetzt gewesen. Diese Sozialisation könne durch den Einfluss salafistischer Milieus in Deutschland noch verstärkt werden. Auf diese Weise könnten Dschihadisten der zweiten Generation heranwachsen. Von den islamistischen Anschlägen und Anschlagsversuchen in Deutschland seien bereits mehrere auf das Konto von Minderjährigen gegangen.

Von RND/dpa

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