Maskenaffäre: Thüringer CDU-Chef Hirte fordert Hauptmann zum Parteiaustritt auf
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Christian Hirte (CDU), ehemaliger Ostbeauftragter der Bundesregierung und stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Thüringen, kommt zur Sitzung des CDU-Landesvorstandes in den Landtag.
© Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dp
Erfurt/Suhl. Wegen Bestechungsermittlungen und Durchsuchungen hat Thüringens CDU-Chef Christian Hirte den früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann zum Parteiaustritt aufgefordert. „Ich habe ihn gebeten, seinen Parteiaustritt zu erklären, um weiteren Schaden von der CDU abzuwenden“, sagte Hirte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Er habe sich diesbezüglich per Whatsapp-Nachricht und E-Mail an Hauptmann gewandt, weil dieser telefonisch nicht zu erreichen gewesen sei.
Gegen Hauptmann wird wegen des Verdachts der Bestechlichkeit von Mandatsträgern ermittelt. Beamte des Landeskriminalamtes durchsuchten am Donnerstag die ehemaligen Wahlkreisbüros des Politikers und mehrere CDU-Kreisgeschäftsstellen in Thüringen, wie die Thüringer Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Auch Hauptmanns Büro im Bundestag und seine Wohnräume in Thüringen und Brandenburg wurden durchsucht, außerdem eine Firma im Raum Frankfurt am Main.
Hirte enttäuscht von Hauptmann
Sie soll dem Politiker Geld für die Vermittlung von Geschäften mit Corona-Schutzmasken gezahlt haben. Dabei gehe es um „einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag“, so die Ermittlungsbehörde.
Hirte sagte, er sei auch persönlich von Hauptmann enttäuscht. „Ich kenne Mark Hauptmann seit Ewigkeiten und bin daher enttäuscht, dass er mich und uns alle offenbar belogen hat“, sagte Hirte, betonte aber zugleich, dass er mit Blick auf die laufenden Ermittlungen die Vorgänge nicht abschließend beurteilen wolle.
RND/dpa