Maskenskandal: Bayerische SPD fordert eidesstattliche Versicherung
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Einen Tag nachdem die Bundestagsabgeordneten der Union geschlossen eine Ehrenerklärung unterschrieben haben, fordert die bayrische SPD eine eidesstattliche Versicherung von Landtagsabgeordneten der Union und der Freien Wähler.
© Quelle: Getty Images
München. Die bayrische Landtags-SPD fordert im Maskenskandal eidesstattliche Versicherungen von Unions- und Freie-Wähler-Abgeordneten. „Wenn es Union und Freie Wähler mit Aufklärung und Transparenz wirklich ernst meinen, dann müssen sie jetzt Nägel mit Köpfen machen. Das heißt konkret: eidesstaatliche Versicherungen, die bei Notariaten hinterlegt werden“, sagte der Fraktionsvorsitzende Horst Arnold am Samstag in München.
Dabei müsse auch berücksichtigt werden, ob Abgeordnete durch gesellschaftliche Beteiligungen Vermögensvorteile erzielt hätten – nicht nur in Bezug auf die Beschaffung von Masken, sondern auch im Rahmen des gesamten Pandemiemanagements und der entsprechenden staatlichen Ankäufe.
Die Geschäfte einzelner Unionspolitiker mit Corona-Schutzmasken machen Schlagzeilen und zogen Rücktritte nach sich. Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Nikolaus Löbel hat eingeräumt, dass seine Firma Provisionen von rund 250.000 Euro für das Vermitteln von Kaufverträgen für Corona-Schutzmasken erhalten hat. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob ein hinreichender Anfangsverdacht zum Einleiten eines Ermittlungsverfahrens gegeben ist. Gegen den Ex-CSU-Politiker Georg Nüßlein wird bereits wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit ermittelt.
CDU/CSU-Bundestagsfraktion gibt geschlossen Ehrenerklärung ab
Die Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gaben inzwischen eine Art Ehrenerklärung ab, mit der sie bestätigten, aus dem Kauf oder Verkauf von Medizinprodukten während der Corona-Pandemie keine finanziellen Vorteile erzielt zu haben - weder direkt noch über Gesellschaften.
„Solche "Ehrenerklärungen" sind nichts weiter als eine Alibi-Aktion, sie sind faktisch wertlos“, kritisierte Arnold.
RND/dpa