Putins „Lautsprecher“ wütet

Medwedew droht Ukraine mit Forderung nach „totaler Kapitulation“

Putins "Lautsprecher": Der ehemalige Präsident und Premierminister Dimitri Medwedew

Putins "Lautsprecher": Der ehemalige Präsident und Premierminister Dimitri Medwedew

Moskau. Früher galt er als „Putins Pudel“, weil Dmitri Medwedew seinem Chef beinahe jeden Gefallen tat – zum Beispiel als Interimspräsident Wladimir Putins Macht im Kreml verwaltete, bis der „starke Mann“ laut Verfassung wieder an Russlands Spitze durfte. Seit Beginn des Ukraine-Krieges fällt Dmitri Medwedew vor allem als „Lautsprecher“ auf, als Mann der starken Sprüche.

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Auch jetzt wieder: Russland werde von Kiew eine bedingungslose Kapitulation verlangen, falls die die derzeitigen Bedingungen für Verhandlungen nicht angenommen würden. „Die jetzigen ‚Ultimaten‘ sind ein Kinderspiel im Vergleich zu den Forderungen in der Zukunft (...): der totalen Kapitulation des Kiewer Regimes zu Russlands Bedingungen“, schrieb Medwedew am Montag auf seinem Telegram-Kanal.

Die Drohung des 56-Jährigen ist wohl eine Reaktion auf die Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem am Sonntag ausgestrahlten CNN-Interview.

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Selenskyj sagte unter anderem, dass er zurzeit nicht mit Russland verhandeln wolle: „Ich sehe auf ihrer Seite keine Bereitschaft, konstruktiv zu sein.“ Selenskyj sprach im Zusammenhang mit den gestellten Vorbedingungen von einem „russischen Kannibalismus“. Er fügte hinzu: „Sie werden dich aufessen, häppchenweise, Stück für Stück“ Ziel der Ukraine sei es, das von Russland besetzte Gebiet zurückzuerobern.

„Tag des Jüngsten Gerichts“ bei Verlust der Krim

Medwedew, der einst als Hoffnungsträger für eine Liberalisierung Russlands galt, hat sich seit dem Einmarsch in die Ukraine vor mehr als sechs Monaten als glühender Kriegsbefürworter positioniert. So erklärte er etwa, den Westen grundlegend zu hassen. Er drohte der Ukraine auch mit dem „Tag des Jüngsten Gerichts“, sollte sie sich die von Russland einverleibte Schwarzmeer-Halbinsel Krim zurückholen wollen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Februar einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland angeordnet. Als Bedingungen für ein Ende der Kämpfe nennt Moskau etwa die Abtretung der ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk, die Anerkennung der Krim als russisches Staatsgebiet, die „Entmilitarisierung“ der Ukraine sowie deren Verzicht auf einen Nato-Beitritt. Die Ukraine wiederum fordert die Rückgabe aller besetzten Gebiete.

RND/dpa

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