Merkel spricht mit Kulturschaffenden: „Dass Frust aufkommt, kann ich verstehen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellte sich am Dienstag der Kritik von Kulturschaffenden in Deutschland (Archivbild).

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellte sich am Dienstag der Kritik von Kulturschaffenden in Deutschland (Archivbild).

Berlin. Die Kulturbranche liegt seit mehr als einem Jahr weitgehend brach – und viele Künstlerinnen und Künstler kämpfen ums finanzielle Überleben. Nachdem vor Kurzem zahlreiche prominente Schauspielstars mit der umstrittenen Aktion #allesdichtmachen den Corona-Lockdown kritisiert hatten, kamen nun weniger bekannte Kulturschaffende zu Wort.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berichteten 14 Vertreterinnen und Vertreter der Branche von den letzten schwierigen Monaten, darunter Musiker, Buchhändler und Schauspieler.

Merkel: „Es ist eine traurige Zeit“

Merkel erklärte in der Onlinereihe „Die Bundeskanzlerin im Gespräch“ gegenüber Moderator Ralf Baudach, dass sie die Frustration der Kulturschaffenden nachvollziehen könne. „Sie sind zum großen Teil von Anfang an betroffen gewesen. Es ist eine traurige Zeit. Dass Frust aufkommt, kann ich verstehen.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

So erklärte Martin Hennecke, Schlagzeuger am Staatstheater in Saarbrücken, dass er wegen des saarländischen Modells kürzlich wieder vor Besuchern spielen konnte. Doch seit der Corona-Notbremse ist dieses Modell wieder Geschichte. Beim Saarland-Modell standen unter anderem Kinos, Theater und Fitnessstudios Bürgern offen, die einen negativen Corona-Test vorlegen konnten. Der Musiker fragte die Kanzlerin: „Wäre das Saarland-Modell nicht auch etwas für ganz Deutschland?“

Sie erklärte, dass solche Testmodelle zukünftig möglich sein könnten, dämpfte aber auch Hoffnungen. Denn dafür müsse die Sieben-Tage-Inzidenz konstant unter dem Wert 100 liegen, so Merkel.

Hilfsgelder für Kultur im Herbst

Einige Künstler sprachen die Zukunft der Kultur an. So forderte der Schauspieler Farouk El-Khalili aus Berlin Planbarkeit: „Ich verstehe die Maßnahmen. (...) Aber warum bekommen wir keine Zukunftsperspektive?“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Merkel ließ sich nicht zu konkreten Versprechen für die nächsten Jahre hinreißen – sie kündigte aber weitere Hilfsgelder an. „Wir werden für den Herbst Ausfallgelder bereitstellen.“

Die Kanzlerin stellte außerdem Events im Sommer in Aussicht – aber nur bei niedriger Inzidenz. „Ich habe die Hoffnung, dass Sie die Möglichkeit im Sommer haben, ein paar Veranstaltungen durchzuführen“, erklärte sie dem Jazzmusiker Thomas Siffling aus Mannheim. Später garantierte sie, dass, wenn eine geplante Veranstaltung wegen der Pandemie nicht stattfinden darf, der Ausfall ersetzt werde.

Merkel betonte während des Onlinetalks mehrmals die Wichtigkeit des Impfens. So rechnet sie schon bald mit positiven Effekten: „Wir werden durch das Impfen in absehbarer Zeit auch Wirkungen haben. Der Sommer wird nicht so verlaufen, wie der Winter verlaufen ist.“

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken