Migrationskrise an Belarus-Grenze: Frontex sagt Litauen weitere Hilfe zu
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Mitglieder des litauischen Grenzschutzdienstes patrouillieren an der Grenze zu Belarus. Deutschland wird Litauen beim Schutz der Grenze zu Belarus mit zehn Polizisten unterstützen.
© Quelle: Mindaugas Kulbis/AP/dpa
Vilnius. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hat Litauen angesichts einer stark steigenden Zahl illegal Einreisender weitere Hilfe bei der Sicherung der Grenze zum benachbarten Belarus zugesagt. „Wir sind hier, um Ihnen in dieser schwierigen Situation zu helfen und unsere Solidarität mit Ihnen zu zeigen“, sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri der Agentur BNS zufolge am Montag in Vilnius. Ein Hauptziel seines Besuchs in Litauen sei es, die reale Situation in Augenschein zu nehmen und einzuschätzen, welche Hilfe das baltische EU-Land brauche.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat der EU wiederholt damit gedroht, als Reaktion auf die gegen sein Land verhängten Sanktionen Flüchtlinge aus Kriegsgebieten passieren zu lassen. Besonders stark davon betroffen ist Litauen, das eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus hat. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Hundert Migranten illegal die Grenze überschritten. Insgesamt wurden nach offiziellen Angaben in diesem Jahr bereits über 2000 Menschen aufgegriffen - gegenüber 81 im Vorjahr.
Frontex patrouilliert nach Angaben von Litauens Innenministerin Agne Bilotaite bereits jetzt mit gut 20 Beamten und 14 Fahrzeugen an der Grenze. „Dies ist eine sehr klare Botschaft, dass Litauen nicht allein ist“, sagte sie. Nach litauischen Vorstellungen soll das Kontingent bis auf 60 Beamte anwachsen. Auch weitere Fahrzeuge und Helikopter seien angefragt worden, sagte Bilotaite.
RND/dpa