Myanmar: Soldaten sollen elf Dorfbewohner lebendig verbrannt haben – Sanktionen gefordert
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Ein Soldat patrouilliert in der myanmarischen Stadt Yangon. (Archivbild)
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Bangkok. Regierungstruppen haben nach Berichten von Augenzeugen ein Dorf im Nordwesten von Myanmar überfallen und elf Bewohner lebendig verbrannt. Videoaufnahmen zeigten die verbrannten Leichen von elf Menschen, von denen einige vermutlich noch Jugendliche waren. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watchs forderte am Donnerstag die internationale Gemeinschaft auf, Sanktionen gegen die Befehlshaber zu verhängen.
Die Filmaufnahmen zeigten die Todesopfer, die in einem Kreis inmitten der Überreste einer Hütte im Dorf Done Taw in der Region Sagaing liegen. Die Soldaten hatten das Dorf den Angaben zufolge am Dienstag angegriffen, die Bewohner zusammengetrieben und ihre Hände gefesselt. Der Überfall sei offenbar eine Vergeltungsaktion für einen Angriff auf einen Militärkonvoi, hieß es in den Berichten. Die Bilder wurden über soziale Medien verbreitet und lösten Empörung im Land aus.
Human Rights Watch forderte am Donnerstag die internationale Gemeinschaft auf, dafür zu sorgen, dass die Verantwortlichen für den Befehl zum Überfall auf das Dorf auf eine Liste mit gezielten Sanktionen gesetzt würden. Darüber hinaus müssten die Bemühungen verstärkt werden, dem Militär jegliche Finanzierungsquelle zu entziehen. „Unsere Kontakte sagen, dass es sich nur um Jungen und junge Leute handelte, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren“, sagte Manny Maung, eine Sprecherin der Organisation. Sie fügte hinzu, dass sich ähnliche Vorfälle regelmäßig ereigneten, dieser jedoch zufällig von einer Kamera aufgezeichnet worden sei.
Die Bilder konnten nicht von unabhängiger Seite überprüft werden. Die Angaben einer Gewährsperson, die nach eigenen Angaben Augenzeuge des Zwischenfalls war, deckten sich jedoch weitgehend mit den Beschreibungen in den unabhängigen Medien.Die Regierung bestreitet, dass sich Truppen in dem Gebiet aufhielten.
RND/AP