Netanjahu sagt historischen Besuch in Emiraten kurzfristig ab
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/FD2LN5DZI5FZ7F7XVQGJGLFFVE.jpeg)
Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel nimmt an einer Pressekonferenz mit dem US-Außenminister Pompeo teil. Ein halbes Jahr nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen sollte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an diesem Donnerstag erstmals in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) reisen. Daraus wird nun nichts.
© Quelle: Maya Alleruzzo/Pool AP/dpa
Jerusalem. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen geplanten historischen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten kurzfristig abgesagt. Sein Büro verwies auf Probleme bei der Koordination seines Fluges im jordanischen Luftraum. Die Reise sei auf unbestimmte Zeit vertagt. Hintergrund sei eine Absage eines für Mittwoch geplanten Besuchs des jordanischen Kronprinzen auf dem für Juden und Muslime heiligen Tempelberg in Jerusalem wegen einer „Meinungsverschiedenheit rund um Sicherheitsmaßnahmen“ vor Ort, hieß es in der Mitteilung des Büros von Netanjahu vom Donnerstag.
Israelischen Medienberichten zufolge hatte es Streit über die Zahl bewaffneter Sicherheitskräfte gegeben, die Kronprinz Hussein bin Abdullah II. zu der Stätte begleiten sollten, die Muslime als das edle Heiligtum verehren. Am Ende drehte er an der als Grenzübergang fungierenden König-Hussein-Brücke wieder ab.
Erst seit Sommer diplomatische Beziehungen
Die Vereinigten Arabischen Emirate und Israel hatten im vergangenen Sommer diplomatische Beziehungen aufgenommen. Als erster israelischer Ministerpräsident sollte Netanjahu in den Golfstaat reisen, um das neue Verhältnis zu vertiefen. Mit der Visite dürfte er auch das Ziel verfolgt haben, sich rund zwei Wochen vor der in Israel anstehenden Parlamentswahl als Staatsmann in Szene zu setzen.
Am Donnerstagmorgen wurde Netanjahus Frau allerdings wegen einer Blinddarmentzündung in ein Krankenhaus in Jerusalem gebracht, was Zweifel an dem Antritt seiner erwarteten Reise weckte. Laut einem Mitglied des Büros des Regierungschefs soll Sara Netanjahu noch etliche Tage in der Klinik bleiben.
RND/AP