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„Nichts dergleichen hat die Ukraine getan“

Selenskyj bestreitet ukrainische Sabotage der Nord-Stream-Pipelines

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau vergangene Woche.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht während des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau vergangene Woche.

Berlin/Washington. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung seiner Regierung an den Sabotage-Aktionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 bestritten. „Ich bin Präsident und ich gebe entsprechende Befehle. Nichts dergleichen hat die Ukraine getan. Ich würde nie so handeln“, sagte Selenskyj in einem Interview von „Bild“, „Welt“ und „Politico“. Angesprochen auf einen entsprechenden Artikel der „Washington Post“ forderte er Beweise für eine ukrainische Beteiligung.

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In dem am Dienstag veröffentlichten Artikel in der „Washington Post“ hieß es, dass die US-Regierung drei Monate vor den Explosionen im September 2022 von einem europäischen Geheimdienst von einem Plan des ukrainischen Militärs erfahren habe. In dem Bericht hieß es, die Ukraine plane einen geheimen Angriff auf die Pipelines mithilfe von Tauchern, die direkt dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte unterstanden.

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Auch wenn die USA die Berichte zunächst nicht unabhängig bestätigen konnten, teilten sie die Informationen laut „Washington Post“ mit den Geheimdiensten Deutschlands und anderer Länder. Auch Abgeordnete des Bundestages seien in der Folge unterrichtet worden.

Spuren führen in die Ukraine

Ende September 2022 waren nach Explosionen nahe der dänischen Ostseeinsel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Pipelines entdeckt worden. Der Generalbundesanwalt in Deutschland hatte am 10. Oktober ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eingeleitet. Es geht dabei um den Verdacht des vorsätzlichen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie der verfassungsfeindlichen Sabotage.

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Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, hatte sich zu dem Bericht der „Washington Post“ am Dienstag nicht äußern wollen: „Ich werde mich auf keinen Fall vom Podium aus auf eine Diskussion über Geheimdienstangelegenheiten einlassen“, sagte er. Kirby betonte, dass die Zeitung selbst berichtet habe, die US-Geheimdienste hätten die Informationen nicht bestätigen können.

Auch Recherchen der Medien NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ waren zuletzt zu dem Schluss gekommen, dass in dem Fall mehrere Spuren in Richtung Ukraine führen. Es gehe um mutmaßliche Briefkastenfirmen und um eine Person mit möglichen Verbindungen zum ukrainischen Militär, hieß es. Weder Bundesanwaltschaft noch Bundesregierung hatten die Berichte kommentiert.

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RND/dpa

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