“NSU 2.0”-Drohmails an Roth, Göring-Eckardt, Kipping und Chebli
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Sawsan Chebli, Staatssekretärin in der Berliner Senatskanzlei.
© Quelle: Wolfgang Kumm/dpa
Berlin. Mehrere Politiker und andere Persönlichkeiten haben in der Nacht zum Dienstag rechtsextremistische Mails mit Morddrohungen erhalten - teils erstmals, teils zum wiederholten Male.
Betroffen sind unter anderem Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne), die Linken-Vorsitzende Katja Kipping, Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, die Abgeordneten Martina Renner (Linke) und Karamba Diaby (SPD) sowie die Staatssekretärin in der Berliner Senatskanzlei, Sawsan Chebli (SPD).
Unter den Adressaten einer Sammelmail, die der Deutschen Presse- Agentur vorliegt, sind auch der "Welt"-Journalist Deniz Yücel, der Publizist und TV-Moderator Michel Friedmann und die frühere Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth. Sie werden dort als "Menschendreck" verunglimpft.
“Wir wissen alle genau, wo ihr wohnt”, heißt es weiter. “Wir werden euch alle abschlachten.” Unterzeichnet ist die Mail wie schon andere zuvor mit “NSU 2.0” und “Der Führer”.
Seit Tagen gibt es immer neue Meldungen über derartige Drohschreiben. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main ermittelt. Bei mindestens drei der bislang bekannt gewordenen Fälle waren vor dem Versand der Mails persönliche Daten der Empfänger von hessischen Polizeicomputern abgefragt worden.
Die Bezeichnung "NSU 2.0" bezieht sich auf die Terrorgruppe NSU ("Nationalsozialistischer Untergrund"), die zwischen 2000 und 2007 in Deutschland zehn Menschen ermordete. Es handelte sich um acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin.
RND/cle/dpa