Nuklearbetriebene U-Boote für Australien: China ist empört
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Auf diesem von der U.S. Navy zur Verfügung gestellten Foto kehrt das atomgetriebene Schnellangriffs-U-Boot USS Illinois (SSN 786) zur Joint Base Pearl Harbor-Hickam zurück. Die USA und Großbritannien wollen Australien den Erwerb nuklearbetrieber U-Boote ermöglichen.
© Quelle: Petty Officer 1st Class Michael/
Peking. Die geplante Zusammenarbeit der USA, Großbritanniens und Australiens bei nuklearbetriebenen U-Booten hat in China Empörung ausgelöst. „Die betreffenden Länder sollten die Null-Summen-Mentalität des Kalten Kriegs aufgeben“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Donnerstag in Peking. Andernfalls schadeten sie am Ende nur ihren eigenen Interessen.
Zudem verwies der Sprecher darauf, dass Australien ein Staat ohne Atomwaffen sei, der jetzt plötzlich nuklear angetriebene U-Boot-Technologie mit strategischem militärischem Wert importieren könne. Dies könne andere Staaten der internationalen Gemeinschaft dazu bewegen, ihr Engagement für die Nichtverbreitung von Atomwaffen in Frage zu stellen. China selbst gehört seit langem zu den Atommächten.
Biden will Sicherheit und militärische Abschreckung
Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, Australien den Erwerb von U-Booten mit Nuklearantrieb ermöglichen zu wollen, um Sicherheit und militärische Abschreckung im Indopazifik-Raum zu stärken. Biden sprach von sich „rasch entwickelnden Bedrohungen“. China erwähnte er nicht direkt.
Gemeinsam mit Großbritannien solle in den kommenden 18 Monaten ein Weg gefunden werden, damit Australien solche modernen U-Boote erhalte, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Biden, dem australischen Regierungschef Scott Morrison sowie dem britischen Premierminister Boris Johnson.
Die USA und Großbritannien würden dabei ihr Fachwissen mit Australien teilen.
Nach Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson ist das neue Verteidigungsbündnis nicht feindselig gegenüber China. Die Kooperation sei „nicht feindselig gegenüber irgendeiner anderen Macht“, sagte Johnson am Donnerstag im britischen Unterhaus. Das als Aukus bezeichnete Sicherheitsbündnis spiegle vielmehr die enge Beziehung zwischen dem Vereinigten Königreich, den USA und Australien wider. Der geplante Austausch von Technologie für den Bau atombetriebener U-Boote stelle einen „enorme Vertiefung“ des Vertrauens dar, sagte Johnson.
Johnson betonte, die Abmachung sei „erst der Anfang“ einer neuen Kooperation in der Verteidigungstechnologie zwischen den drei Ländern. Weitere Bereiche, in denen man zusammenarbeiten wolle, seien unter anderem Cybersicherheit und künstliche Intelligenz. Der genaue Umfang solle in den kommenden 18 Monaten ausgelotet werden. Dadurch würden auch „Hunderte gut bezahlte Arbeitsplätze mit hohen Anforderungen“ im Vereinigten Königreich entstehen, erklärte Johnson weiter.
RND/dpa