Papst Franziskus und Ungarns Regierungschef Orban: Treffen hinter verschlossenen Türen
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Der Papst trifft auf Ungarns Premierminister Viktor Orban.
© Quelle: imago images/Independent Photo Agency Int.
Budapest. Bei seinem Besuch in Ungarn ist Papst Franziskus am Sonntag mit Ministerpräsident Viktor Orban zusammengekommen. Das etwa 40-minütige Treffen in der Hauptstadt Budapest fand hinter verschlossenen Türen statt. Orban ließ anschließend auf Facebook ein Foto veröffentlichen. Der Termin war mit Spannung erwartet worden, weil der Papst und der konservative Regierungschef gerade beim Thema Migration gegensätzliche Positionen vertreten. Franziskus fordert immer wieder Hilfe für Flüchtlinge. Ungarn fährt dagegen eine Anti-Migrationspolitik.
Nach Angaben des Vatikans ging es in dem Gespräch unter anderem um die Rolle der Kirche in Ungarn und Umweltschutz. Franziskus hatte noch vor kurzem in einem Radiointerview gesagt, er wisse nicht, ob es überhaupt zu einem Treffen mit Orban komme. Eigentlich sind solche Begegnungen bei Auslandsreisen des Oberhaupts der katholischen Kirche üblich.
Budapest: Papst zur Feier mit 75.000 Gläubigen erwartet
Anschließend wollte der Papst den Abschlussgottesdienst des Eucharistischen Weltkongresses leiten. Die Organisatoren erwarteten bis zu 75.000 Gläubige zur Messe auf dem Heldenplatz in Budapest. Sie haben zwar 30.000 Gesichtsschutzmasken bestellt, entgegen dem Rat von Ärzten verlangen sie für eine Teilnahme aber keine Nachweise über Impfungen oder negative Corona-Tests.
Ungarn ist für den Papst nach Angaben des Vatikans nur eine Zwischenstation und kein Staatsbesuch. Franziskus wollte noch am Sonntag in die Slowakei weiterreisen, wo er vier Tage bleiben sollte.
Die Reise ist die erste, seit sich der Papst Anfang Juli einer schweren Darmoperation unterzogen hat. Während des Fluges zeigte sich der 84-jährige gut in Form. Er freue sich, nach der Pause wegen der Corona-Pandemie wieder auf Auslandsreise gehen zu können, sagte er und plauschte so lange mit den Journalisten an Bord, dass ihn sein Assistent auf den Sitz zurück komplimentieren musste, weil die Landung bevorstand. Zu seiner Genesung sagte der Pontifex: „Unkraut vergeht nicht.“
RND/AP/dpa