Peru: Mindestens 17 Tote bei erneuten Protesten für abgesetzten Präsidenten Castillo
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Demonstrierende blockieren bei der peruanischen Stadt Ica die Panamericana. Bei neuerlichen Protesten gegen die Regierung haben sich Demonstrierende und Sicherheitskräfte im Süden von Peru gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert.
© Quelle: Martin Mejia/AP/dpa
Juliaca. Die Zahl der Toten bei erneuten Protesten gegen die Regierung im Süden von Peru ist auf mindestens 17 gestiegen. Das teilte die Ombudsstelle des südamerikanischen Landes am späten Montagabend (Ortszeit) mit.
Bei den am Montag wieder aufgenommenen Protesten in vernachlässigten ländlichen Gebieten, die noch immer loyal zum abgesetzten Präsidenten Pedro Castillo stehen, wurden unverzügliche Neuwahlen gefordert. Die oberste Menschenrechtsbehörde des Landes forderte eine Untersuchung zu den Todesfällen.
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Ein verbranntes Auto steht auf der Panamericana. Bei neuerlichen Protesten gegen die Regierung haben sich Demonstranten und Sicherheitskräfte im Süden von Peru gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert.
© Quelle: Martin Mejia/AP/dpa
Regierungsgegner wollten Flughafen Juliaca stürmen
Zuvor hatten sich Demonstranten und Sicherheitskräfte in der Stadt Juliaca nahe dem Titicaca-See gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert. Die 17 Toten habe es in Juliaca gegeben, ein weiterer Mensch sei im nahegelegenen Ort Chucuito bei Straßenblockaden ums Leben gekommen, hieß es in dem Tweet weiter. Es war die höchste Zahl an Toten seit Beginn der Unruhen Anfang Dezember nach der Absetzung und Festnahme Castillos unter Rebellionsvorwürfen.
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Die Ombudsstelle rief sowohl Soldaten und Polizisten als auch Demonstranten zur Zurückhaltung auf. Vor wenigen Tagen hatten Regierungsgegner bereits versucht, den Flughafen von Juliaca zu stürmen und sich heftige Straßenschlachten mit der Polizei geliefert.
Castillo sitzt weiter in Untersuchungshaft
Die Proteste richten sich gegen die Regierung von Übergangspräsidentin Dina Boluarte. Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Staatschefin, die Auflösung des Kongresses und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten Pedro Castillo.
Der frühere Dorfschullehrer wollte im Dezember einem Misstrauensvotum zuvorkommen und löste den Kongress auf. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und sitzt weiter in Untersuchungshaft. Seine Anhänger gingen seit der Festnahme immer wieder auf die Straße.
RND/dpa/AP