Pistorius: Erste Leopard-Panzer sollen „Ende März, Anfang April“ an die Ukraine geliefert werden
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Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, steht mit einem Soldaten bei seinem Antrittsbesuch bei der Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow in einem Puma-Schützenpanzer.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Altengrabow. Der neue Verteidigungsminister Boris Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte am Donnerstag bei seinem Antrittsbesuch bei der Truppe auf dem Übungsplatz Altengrabow in Sachsen-Anhalt, dass eine erste Kompanie Leopard-Panzer Ende März oder Anfang April in der Ukraine sein werde. Ein genaues Datum könne er nicht nennen.
„Ich habe keine Hinweise darauf, dass sie zu spät kommen werden“, sagte Pistorius. Er wies Fragen zurück, ob die Bundesregierung zu zögerlich gewesen sei. „Wir haben nicht gezögert, wir haben verhandelt“, sagte Pistorius, der auf nötige Gespräche mit Verbündeten verwies. Und: „Jeder sollte mit der Entscheidung zufrieden sein, denn wir machen, was nötig ist.“ Zudem solle die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Schützenpanzer Marder noch im Januar in Deutschland beginnen. Kurz darauf solle auch das Training am Kampfpanzer Leopard 2 beginnen.
Verteidigungsminister Pistorius begrüßt Panzerlieferungen
Für den SPD-Politiker war nach eigenen Worten dabei zentral, dass die US-Amerikaner ihrerseits Kampfpanzer vom Typ Abrams schicken wollen.
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Am Mittwoch hatte die Bundesregierung entschieden, dass Deutschland in einem ersten Schritt 14 Leopard-Kampfpanzer des Typs 2A6 an die Ukrainer übergeben wird. Auch andere Länder, darunter Polen, sollen eine Genehmigung erhalten, um die in Deutschland hergestellten Panzer an die Ukraine weitergeben zu können.
Pistorius sieht außerdem eine schnelle Nachlieferung von Ausrüstung und Waffen für die Bundeswehr als eine Hauptaufgabe. „Das Ziel muss sein, dass wir schnellere, nachhaltige und anhaltende Wiederbeschaffungswege und -zeiten haben. Es muss verlässlich sein“, sagte der SPD-Politiker.
Pistorius spricht sich für mehr Rüstungsproduktion in Deutschland und Europa aus
Es müsse wechselseitige Planungssicherheit geben. Dies gelte bei der Politik für die Aufträge, bei Lieferzeiten stehe die Wirtschaft in der Verantwortung. „Das muss zusammengeführt werden. Und wenn damit verbunden ist, dass mehr Produktionsressourcen in Deutschland und in Europa übrigens aufgebaut werden müssen, dann sollte das passieren“, sagte Pistorius auf dem Truppenübungsplatz.
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Boris Pistorius kündigt Gespräche mit Rüstungsindustrie an
Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister, besuchte am Donnerstag einen Truppenübungsplatz in Altengrabow.
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Insbesondere beim Thema Munition gehe es auch um die „Mengenfrage“, sagte er dazu. Auch darüber wolle er mit der Rüstungsindustrie vermutlich schon in der nächsten Woche erste Gespräche führen. Dem Minister wurde gezeigt, wie Männer und Frauen des Logistikbataillons 171 mit Handfeuerwaffen und Panzergrenadiere im scharfen Schuss mit dem Schützenpanzer Puma üben.
Neuer Verteidigungsminister besucht „Speerspitze der Nato“
Pistorius hatte das Amt vor einer Woche übernommen, nachdem Vorgängerin Christine Lambrecht den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) um Entlassung gebeten hatte. Ihre kurze Amtszeit war begleitet von Dauerkritik und Zweifeln, ob sie der Aufgabe gewachsen ist, aus den heruntergewirtschafteten Streitkräften wieder eine breit gefechtstaugliche Truppe zu machen.
Das Logistikbataillon 171 aus Burg bei Magdeburg stellt große Anteile für die sogenannte Speerspitze der Nato, die schnelle Eingreiftruppe VJTF (Very High Readiness Joint Task Force). Es stellt zudem den Nachschub und die Instandsetzung der VJTF-Brigade im Einsatzgebiet sicher. Das Panzergrenadierbataillon 122 ist Teil der Panzergrenadierbrigade 12 „Oberpfalz“ und im ostbayerischen Oberviechtach stationiert. Das Bataillon ist mit dem Schützenpanzer Puma ausgestattet.
RND/AP/dpa