Polizeigewerkschaft fordert kostenlosen ÖPNV für alle Polizeibeamten und 365-Euro-Ticket für Bürger
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Polizisten dürfen in Niedersachsen uniformiert kostenlos ÖPNV fahren, nun fordert die GdP, das solle auch ohne Uniform möglich sein.
© Quelle: imago images/Future Image
Hannover. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Niedersachsen fordert für Polizistinnen und Polizisten in allen Situationen eine kostenfreie Nutzung des ÖPNV. Bislang sei die Beförderung ohne Ticket für die Beamtinnen und Beamten nur in Uniform möglich, erläutere GdP-Landesvorsitzender Kevin Komolka am Freitag in Hannover. Nicht alle Polizistinnen und Polizisten, etwa Kriminalbeamte, trügen ständig Uniform, betonte er. „Dass diese Kolleginnen und Kollegen nur dann kein Ticket lösen müssen, wenn sie sich für die Bahnfahrt eine Uniform anziehen, sofern sie überhaupt eine zur Verfügung haben, ergibt wenig Sinn.“
Hintergrund der Regelung ist, dass Polizeibeamte im ÖPNV als solche erkenn- und ansprechbar sein sollen, um im Bedarfsfall für Sicherheit und Hilfe zu sorgen. Dies ließe sich auch anders gewährleisten. Komolka verwies auf Baden-Württemberg, wo das offene Tragen des Dienstausweises sowie das Mitführen von Dienstwaffe und Handfesseln zur kostenlosen Nutzung des Nahverkehrs berechtigten. „Das ist eine gute Regelung, an der wir uns in Niedersachsen orientieren möchten.“
GdP Niedersachsen schließt sich Forderungen nach 365-Euro-Ticket an
Komolka bekräftigte eine Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nach einem 365-Euro-Ticket für alle Bürgerinnen und Bürger als Anschlusslösung für das Ende August auslaufende 9-Euro-Ticket. Eine solche Lösung sei sowohl ökonomisch als auch ökologisch absolut sinnvoll und im Sinne der Tarifbeschäftigten bei der Polizei, die im Gegensatz zu den Beamten von der Freifahrtregelung nicht profitieren könnten.
Die GdP ist nach eigenen Angaben die größte Interessenvertretung der Polizeibeschäftigten in Niedersachsen. Sie engagiert sich für ihre landesweit rund 15.000 Mitglieder, für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Polizei sowie auf dem Gebiet der Gesellschaftspolitik.
RND/epd