Proteste in Kolumbien: Menschenrechtler prangern Polizeigewalt an

Bereitschaftspolizisten stehen auf einer Straße in der kolumbianischen Stadt Barranquilla, nachdem sie von Demonstranten mit Steinen beworfen wurden, die gegen das Fußball-Qualifikationsspiel zur FIFA-Weltmeisterschaft Katar 2022 zwischen Argentinien und Kolumbien protestieren.

Bereitschaftspolizisten stehen auf einer Straße in der kolumbianischen Stadt Barranquilla, nachdem sie von Demonstranten mit Steinen beworfen wurden, die gegen das Fußball-Qualifikationsspiel zur FIFA-Weltmeisterschaft Katar 2022 zwischen Argentinien und Kolumbien protestieren.

Bogotá/Washington. Mindestens 20 Menschen sind bei den seit Wochen andauernden Protesten in Kolumbien nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten durch Polizeigewalt ums Leben gekommen. Dies berichtete am Mittwoch die Organisation Human Rights Watch (HRW) und warf der Polizei schwere Übergriffe auf Demonstranten vor. Die Regierung ermahnte sie zu einer umfassenden Polizeireform.

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„Diese brutalen Übergriffe sind keine Einzelfälle, sondern das Ergebnis von systemischen Mängeln“, sagte HRW-Regionalleiter José Miguel Vivanco. Aufgrund der Erfahrungen aus jahrzehntelangen bewaffneten Konflikten ist die Polizei dem Verteidigungsministerium unterstellt - und geht entsprechend hart vor.

Seit Ende April ein Streik ausgerufen wurde, hat es in verschiedenen Städten des südamerikanischen Landes zahlreiche Proteste gegeben, bei denen es auch zu Ausschreitungen kam. Zunächst hatten die Menschen gegen eine umstrittene, inzwischen zurückgenommene Steuerreform demonstriert. Der Widerstand gegen eine - inzwischen ebenfalls verworfene - Gesundheitsreform und der Einsatz für den labilen Friedensprozess waren dann einige der neuen Ziele.

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Kolumbien ist nach Brasilien das zweitbevölkerungsreichste Land sowie der wichtigste Verbündete der USA in Südamerika. Es erholt sich derzeit von einem mehr als 50 Jahre langen Bürgerkrieg, in dem 220 000 Menschen starben. 2016 schloss die kolumbianische Regierung Frieden mit der Farc-Guerilla. Die Wirtschaft erlebte einen Aufschwung, der Tourismus boomte - doch der Frieden ist brüchig, die Polizeigewalt ein Rückschlag.

RND/dpa

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