Putin: Westen nimmt Russlands „rote Linien“ nicht ernst genug
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Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau am 18. November 2021.
© Quelle: imago images/ITAR-TASS
Moskau. Der Westen nimmt nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin russische Warnungen vor „roten Linien“ nicht ernst genug.
„Wir machen ständig unsere Bedenken deutlich und sprechen über rote Linien“, sagte Putin am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Die andere Seite stehe dem aber milde ausgedrückt sehr oberflächlich gegenüber. Putin ergänzte, Russland benötige langfristige Sicherheitsgarantien vom Westen. Die Nato, die im Oktober die Verbindungen zu Russland abgebrochen hat, habe aber alle Mechanismen für einen Dialog zerstört.
Die ohnehin schon angespannten Beziehungen haben sich zuletzt vor allem angesichts der Entwicklung an der ukrainischen Grenze weiter verschlechtert. Der Kreml hatte im September erklärt, die Nato überschreite eine rote Linie, wenn sie ihre militärische Infrastruktur in der Ukraine ausbaue. Europäische Diplomaten hatten dagegen gesagt, die USA hätten die Sorge, Russland könne möglicherweise die Ukraine angreifen.
Russische Truppen an der ukrainischen Grenze
Begründet wurde dies mit russischen Truppenbewegungen an der ukrainisch-russischen Grenze. Russland hat 2014 die ukrainische Halbinsel Krim annektiert und unterstützt prorussische Separatisten, die den Osten der Ukraine kontrollieren. Aus Deutschland und Frankreich hatte es geheißen, Russland verweigere ein neues Ministertreffen zu dem Konflikt.
Putin-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Donnerstag, am Mittwoch habe es ein hochrangiges Telefonat zwischen Russland und den USA zu den Themen Cybersicherheit, Ukraine und zur Migranten-Krise an der Grenze zwischen Polen und Belarus gegeben. Die Agentur Ria zitierte Peskow mit den Worten, es könne noch in diesem Jahr zu einer Onlinekonferenz zwischen Putin und US-Präsident Joe Biden kommen.
RND/Reuters