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„Querdenker“ stört Auftritt von Armin Laschet

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet spricht in Erfurt mit einem Mann, der die Bühne betreten hatte.

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet spricht in Erfurt mit einem Mann, der die Bühne betreten hatte.

Bei einem Wahlkampfauftritt des Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet am Freitag in Erfurt hat ein Mann die Bühne gestürmt. Das zeigte ein Video der „Bild“-Reporterin Annika Raasch auf Twitter. Demnach handelte es sich um den „Querdenker“ Thomas Brauner, hieß es in dem Beitrag.

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„Erstmal abregen“, sagte Laschet zu dem Mann. „Zweitens: Frage stellen.“ Der CDU-Chef hielt dem Mann mit einer Hand das Mikrofon hin, die andere Hand legte er in seiner Hosentasche ab.

Der Mann stellte sich mit dem Namen Thomas Brauner vor. Er sei Vater dreier Kinder und berichtete von seinen Sorgen mit Blick auf Schulen in der Corona-Pandemie. Es sei ab Montag in der Schule seines Nachbarorts eine Ordnungswidrigkeit, wenn sich Kinder nicht Testen ließen, keine Maske tragen würden und „möglicherweise nicht bereit sind, sich impfen zu lassen“.

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Thüringer Eltern droht Bußgeld

Damit bezog sich Brauner vermutlich auf die neuen Regeln in Thüringen. In der Corona-Pandemie droht Thüringer Eltern, deren Kinder ungetestet in die Schule kommen, künftig ein Bußgeld zwischen 60 und 250 Euro. Das gilt nicht für Eltern geimpfter oder genesener Kinder und Jugendlicher, wie Bildungsminister Helmut Holter (Linke) am Mittwoch in Erfurt mitteilte. Geplant ist demnach, dass das Vergehen als Ordnungswidrigkeit eingestuft wird.

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Nach der 14-tägigen Testphase, die Holter als Sicherheitspuffer bezeichnete, soll es diese Testpflicht nur in der höchsten Corona-Warnstufe 3 des Freistaates geben. Ausschlaggebend für das Erreichen einer Warnstufe ist in Thüringen neben der Sieben-Tage-Inzidenz unter anderem auch die Belegung der Intensivbetten in Krankenhäusern. Die Schule beginnt im Freistaat am Montag.

Laschet: „Lass den“

Laschet forderte den Mann auf, die Bühne nach der Frage wieder zu verlassen. Als ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes heraneilte, winkte Laschet ab. „Lass den“, sagte der Kanzlerkandidat.

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Nachdem der Mann die Bühne diskutierend verlassen hatte, verteidigte Laschet die Maskenpflicht an den Schulen, wie auf einem Video der „Welt“ zu sehen ist. „Im Moment müssen wir vorsichtig sein.“ Er lehne eine Impfpflicht oder Druck auf Kinder ab.

Der Mann soll der in der „Querdenker“-Szene bekannte „Busfahrer Thomas Brauner“ sein, berichteten „Focus“ und „Welt“. So bezeichne er sich selbst auf der Nachrichtenplattform Telegram.

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach kritisierte Laschet: „Unfassbar“, schrieb er auf Twitter. „Armin Laschet lässt sich von einem Querdenker ohne Maske mit 20 cm Abstand anschreien.“

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„Das ist keine Bürgernähe sondern einfach dumm“, fügte der SPD-Politiker zu.

RND/af mit dpa

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