730 neue Lehrkräfte sieht der Haushaltsentwurf 2023/24 vor. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) nennt das einen Kompromiss. SPD und Grüne schlagen Alarm. Es werde wider besseren Wissens gespart.
Dresden. In der schwarz-grün-roten Koalition wird angesichts des sächsischen Haushaltsentwurfs 2023/2024 befürchtet, dass in den kommenden Jahren ein neuer Lehrermangel mit zusätzlichem Unterrichtsausfall droht. Die 730 zusätzlichen Lehrer, die nach dem Willen der Landesregierung in den kommenden zwei Jahren eingestellt werden sollen, reichten bei weitem nicht aus, sagte SPD-Bildungspolitikerin Sabine Friedel: "Bleibt es bei diesen Zahlen, wird das zu noch mehr Stundenausfall führen. Der Doppelhaushalt bildet nicht den Bedarf ab, der besteht."
Sachsen hat aktuell rund 31.000 Lehrer. Prinzipiell ist abgesichert, dass vor jeder Klasse ein Lehrer steht. Denn jede Stelle im sogenannten Grundbereich ist besetzt. Kritischer sieht es dagegen im „Ergänzungsbereich“ aus. Das sind Lehrerstellen, um beispielsweise Krankheitsausfälle und Weiterbildungen im Kollegium absichern zu können. Im Schnitt sollen dafür drei bis vier Prozent der regulären Lehrerstellen zusätzlich vorgehalten werden. Sachsen entscheidet sich aber seit Jahren, nur die Hälfte dieser Quote zu erfüllen. Das führt schon jetzt zu Unterrichtsausfall.