Die CDU-internen Kritiker von Ministerpräsident Michael Kretschmer blickten gebannt auf die Landratswahlen. Doch nach dem Wahlsonntag kann sich der Regierungschef bestätigt fühlen.
Dresden. Das Getuschel und Geraune in der sächsischen CDU war vor den Kommunalwahlen groß. Die Rechnung ging in etwa so: Verlöre die CDU einen Landrat, wäre das für die Union verkraftbar. Zwei verlorene Landratsämter wären unschön, aber aushaltbar. Bei drei verlorenen Landkreisen wurden ernsthafte Auseinandersetzungen in der Union prognostiziert. Dann, so hieß es, könnten Diskussionen beginnen, ob Michael Kretschmer als Ministerpräsident und Landesvorsitzender der richtige Mann an der richtigen Stelle sei.
In der CDU versuchten sich manche seit Wochen an derartigen Wenn-Dann-Konstruktionen. Unter den Abgeordneten, in einzelnen Kreisverbänden waren sie Thema. Offen rief niemand zur Revolte. Einige waren trotzdem merklich unzufrieden: mit der Koalition, mit der Regierungsarbeit, mit Kretschmer persönlich. Nach dem Ausgang der Wahlen darf sich Kretschmer aber fürs Erste bestätigt fühlen. Die Union schnitt nicht so schlecht ab, wie viele befürchtet hatten.