Brutales Vorbild

Russland plant in Ukraine offenbar Verwaltung wie in Tschetschenien

Eine Frau geht in Cherson an einem kürzlich durch einen Angriff beschädigten Gebäude vorbei (Symbolfoto).

Eine Frau geht in Cherson an einem kürzlich durch einen Angriff beschädigten Gebäude vorbei (Symbolfoto).

Russland will die Verwaltung der besetzten Gebiete in der Ukraine offenbar nach tschetschenischem Vorbild strukturieren. Darüber berichtete das US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW) am Samstag. Der Thinktank verwies auf den Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow, der auf Telegram über eine Delegation berichtet hatte. Diese war in die Regionen Saporischschja und Cherson gereist. Der dortige Besatzungschef Vladimir Saldo äußerte Lob für die Republik Tschetschenien.

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Er hob deren Wohlstand hervor und sagte, dass Cherson von den dortigen Erfahrungen lernen könne. Der Bürgermeister von Melitopol, Ivan Fedorov, äußerte sich ähnlich. Kadyrow habe einen tschetschenischen Beamten ernannt, der „die Erfahrungen bei der Bildung der (tschetschenischen) Republik teilen“ könne.

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Nach Einschätzung des ISW zeichnet sich die tschetschenische Verwaltung weniger durch Organisationstalent aus. Sie habe vielmehr seit Beginn des Krieges eine zentrale Rolle bei der Strafverfolgung innerhalb der besetzten Gebiete in der Ukraine. Das ISW rechnet daher damit, dass tschetschenische Beamte vor allem Fachwissen in brutaler Unterdrückung einbringen sollen.

Kadyrow hält Russlands Kriegsführung für zu schwach

Ramsan Kadyrow hat den Kreml immer wieder für das aus seiner Sicht zu zimperliche Vorgehen in der Ukraine kritisiert. Es sei bereits das Kriegsrecht in Grenzregionen zur Ukraine verhängt worden, sagte er Ende Oktober. „Aber sie schießen weiter auf friedliche Bürger und zivile Objekte.“ Russlands Antwort darauf sei „schwach“, bemängelte „Putins Bluthund“, wie Kadyrow oft genannt wird. Er forderte als Vergeltung die Auslöschung von ukrainischen Städten, „damit wir den fernen Horizont sehen können“.

RND/sf mit dpa

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